Ich hab sagen wollen dass es nicht unbedingt lagesensoren braucht, was du auch bestätigt hast.
Äh, sorry, das habe ich nicht bestätigt.
1. Früher bei den Tippanlagen hat man nur mit Seite gesteuert und kein Höhenruder. Zum einen waren die Modelle dafür ausgelegt und die heutigen nicht. Die damaligen Modelle flogen wesentlich eigenstabiler und der nutzbare Bereich an Windgeschwindigkeiten war deutlich geringer. Bei den heutigen muss man zur effektiven Steuerung auch das Höhenruder benutzen. Nur bei Windstille/schwachem Wind und riesigen Kreisen (deutlich >100 Meter) kann man evtl. auf das Höhenruder verzichten. Zum anderen nutzte man da nicht nur Lagesensoren, sondern auch Richtungssensoren: Die Augen des menschlichen Piloten. Man steuerte solange, bis die Lage/Richtung passte und das war/ist nicht konstant immer gleich lang.
2. Die Reaktion auf ein Steuerkommando ist eben nicht immer gleich, sondern stark von der aktuellen Geschwindigkeit (gegenüber der Luft), dem Kurs, der Windgeschwindigkeit und -richtung, Böen, Thermik etc. abhängig, dass man nicht einfach sagen kann: 90° Kurswechsel=a Sekunden links, dann b Sekunden Mitte, dann c Sekunden rechts.
Bei Windstille ohne kleinste Luftbewegung/Thermik/Abwind kann man das evtl. näherungsweise ermitteln, wenn die Fluggeschwindigkeit exakt gleich ist etc. Aber das ist einfach unrealistisch.
Probier es aus.
Was ändert denn bei (nicht turbulentem) wind? Das verhalten vom boden aus betrachtet ist ziemlich anders. Speed gegen / mit wind ist anders. Aber vom flugzeug aus? Der flieger schwimmt ja in der umgebenden luft mit, d.h. von wind merkt der gar nix.
Nö, wie Rangarid ja auch schon schrieb: Sobald man anfängt zu kreisen, merkt man einen deutlichen Effekt, wenn man sich gegen den Wind dreht. Nicht umsonst bäumen sich Modelle mit Schwerpunkt zu weit vorne auf, wenn man vom Rückenwind in den Wind dreht.
Zudem ist die Annahme nicht turbulenter Wind unrealistisch. Du hast nie eine absolut gleichmäßige Luftströmung und auch die Fluggeschwindigkeit (gegenüber der Luft) ist nicht immer konstant, sondern variiert in gewissem Rahmen. Wenn man kein Höhenruder steuert, dann erst recht und noch stärker. Alle diese Effekte wirken sich nicht linear auf die Steuerwirkung des Seitenruders aus. Da irgendwas vorhersagen zu wollen, ist unrealistisch.
Gegen eine "vollregelung mit lagebestimmung" spricht der viel grössere aufwand + die vielen kabel + das komplizierte setup.
Ist das wirklich so?
1. viele Kabel?
Manuelles Fliegen: Empfänger mit je einem Kabel zu Seite und Höhe. Evtl. noch mehr, aber das bleibt bei den Vorschlägen gleich.
Du planst: FC (1. Platine) mit GPS (2. Platine). Die FC wird zwischen Empfänger und Seitenruder gesteckt und zur Steuerung des Flugmodus der FC noch ein Kabel zum Empfänger. Also 2 Kabel mehr als manuell.
"Normale" Vorgehensweise: FC mit Lagesensoren (1. Platine) mit GPS (2. Platine). Die FC wird zwischen Empfänger und Seiten-/Höhenruder gesteckt und zur Steuerung des Flugmodus der FC noch ein Kabel zum Empfänger. Also 3 Kabel mehr als manuell.
Ich sehe da nicht so wahnsinnig viel mehr Kabel.
2. kompliziertes setup?
Bei einer FC mit Lagesensoren muss man einmal diese kalibrieren und das Modell gerade hinlegen (zum Leveln). Fertig.
Bei deinem Vorschlag müsstest Du erst einmal in langen Versuchen ermitteln, mit wie viel Sekunden (a/b/c) man welche Kurve hinbekommt. Diesen gemittelten Wert musst Du dann mathematisch immer wieder korrigieren lassen, weil der wie oben erklärt, ziemlich ungenau und schlecht ist. Dazu musst Du diese Werte je nach Wind und Schwerpunktlage neu ermitteln und einberechnen.
Also was da komplizierter ist...
Aber probier es aus.