LBT ist per se sicher, nur nicht so sicher wie das außerhalb der EU verwendete FCC.
Ursache ist m.E., daß diese Protokolle für den möglichst störungsarmen Betrieb von allen möglichen Funkdiensten entwickelt wurden, von Sprechfunk über Datenübertragungen bis zu industriellen Anlagen mit erheblichen (möglichen) Sendeleistungen.
LBT (listen before transmit/ hören vor senden) stellt sicher, daß ein Sender auch beim Frequenzhopping auf den zw. Sender und Empfänger vereinbarten Kanälen (Hoppingtabelle) immer erst hört, ob dieser Kanal gerade nicht belegt ist, und erst dann senden darf.
Das passiert sehr schnell und auch wenn etliche der ca. 80 Kanäle im 2.4GHz-Band (Fernsteuerung) belegt sind, merkt man nichts davon, denn die anderen Sender springen ja ebenfalls ständig auf diesen Kanälen und belegen sie nur sehr kurz und sie sind dann wieder frei. Merkbar wird es erst, wenn eine im normalen Flugbetrieb nicht zustande kommende Anzahl von Sendern aktiv ist, wie zum Beispiel bei Flugschauen. Dabei scheint nicht einmal der gleichzeitige Betrieb von etlichen Dutzend Fernsteuersendern problematisch zu sein, sondern möglicherweise die Handys am Platz, wo ja dann einige Dutzend bis Hundert(e) Geräte mit aktiven WLAN senden/ Abfragen laufen/ Statussignale gesendet werden. Meist sind dort auch WLAN Hotspots eingerichtet. Ob dort eine Mail oder ein Stream etwas später (Zehntelsekunden bis Sekundenbereich) ankommt, spielt keine Rolle.
Eine gute Sache, gedacht dazu, den einzelnen Verbindungen bestmögliche Qualität zu bieten.
Die Fernsteuerung wird dabei genau wie jeder anderen Funkdienst gleich behandelt. Das ist das Problem, da hier Verzögerungen der Übertragung zu einem HOLD oder anderen Effekten führt, aber eben im besten Fall zu kurzen Aussetzern/ Wacklern führen kann.
Bei FCC-Betrieb wird eine gleichartige Sprungtabelle verwendet, (wobei bei der Anlage dieser Tabelle nur freie Kanäle verwendet werden?), aber der Sender sendet eben auf jeder dieser Frequenzen und man hofft, nicht so viele Kanaldoppelbelegungen zu haben. Das ist nicht gewährleistet, so kommt es öfter zu Doppelbelegungen/ Fehlübertragungen, aber, hier liegt der Unterschied, die Wahrscheinlichkeit, daß nach einigen Hoppern (im Zehntelsekundenbereich) ein Signal doch zum Empfänger durchkommt, ist höher als wenn der Sender eben gar nicht erst sendet.
Tatsächlich Nachweise, daß Abstürze oder Wackler genau auf LBT zurückzuführen sind, können mit der gebräuchlichen und angewendeten Technik kaum geführt werden, denn da müßten alle Sender mitgeloggt werden, dabei die Positionen der Sender und zugehörigen Empfänger betrachtet (Signalstärken etc.) werden und das schließlich ausgewertet werden. Das erinnert mich vom Aufwand her an Flugschreiber-Auswertungen in der Luftfahrt nach Vorfällen.
Bleiben die theoretischen Betrachtungen, wobei ich mich an 3D-Spektrendarstellungen von Funktechnik-Experten erinnere, die vor einigen Jahren zu dem o.a. Schluß gekommen sind. Wir sind eben nicht privilegiert mit unseren Sendern.
Eine sehr kontroverse Diskussion, wo die Fronten inzwischen sehr verhärtet sind, wird
hier geführt.
Gruß