1. Antennen verstärken das Signal nicht, sondern richten es nur konzentrierter aus und bewirken somit eine größere Reichweite, richtig?
2. Braucht man für z.B. einen 2,4GHz Sender "nur" eine 2,4GHz Antenne oder gibt es dort noch weitere speziellen Anforderungen?
3. Sendet die Antenne mit der gleichen Leistung wie der Sendung? Also wenn ich einen 2,4Ghz Sender mit 5mw an eine Antenne anschließe sendet sie dann 5mw? Und wenn ich dann auf 2,4Ghz 10mw erhöhe, geht die Antenne da mit? Oder "knallt die irgendwann durch"
Hier muss ich echt meinen Senf nochmal dazugeben, weil Antennen ein nicht unerheblicher Teil meiner beruflichen Tätigkeit sind:
Zu 1) Prinzipiell richtig. Eine übliche passive Antenne kann die abgestrahlte Energie nicht verstärken. Sie bringt nur das zur Abstrahlung, was sie aufgenommen hat, wenn man von elektrischen und dielektrischen Verlusten einmal absieht. Sie kann jedoch dafür sorgen, dass die abgestrahlte Leistungsdichte (gemessen in Watt/m²) in gewissen Raumrichtungen maximiert wird. Es gibt aber auch sog. omnidirektionale Antennen, welche versuchen, in möglichst allen Raumrichtungen eine gleiches Maß an Energie abzustrahlen oder einzufangen. Diese Omni-Antennen sind z.B. Dipole oder Monopole, wobei auch diese z.B. entlang ihrer Rotationsachse eine sog. "Nullstelle" haben und somit nicht wirklich omnidirektional arbeiten. Der Begriff Nullstelle steht für eine Raumrichtung (z.B. gemessen in Kugelkoordinaten theta und phi), in die keine oder nur sehr wenig Energie abgestrahlt wird oder empfangen wird.
Für FPV auf langen Übertragungsstrecken werden aber Antennen gebraucht, die eine hohe Richtwirkung (einen hohen Gewinn) haben, um den Videolink aufrecht erhalten zu können. Der Preis den man dafür bezahlt ist die Notwendigkeit des Nachführens/Ausrichtens der Antenne zum Flugzeug. Das passiert bei den üblichen Antennentrackern auf mechanischem Wege.
Zu 2) Es kommt darauf an, für welchen Frequenzbereich eine Antenne ausgelegt ist. Die einfachen 2.4GHz und 5.8GHz Antennen sind eigentlich nur für ihren speziellen Frequenzbereich gemacht. Wenn du eine 2,4er-Antenne an einen 5,8-er Sender hängst, machst du den Sender mit Sicherheit nach einer Weile kaputt, weil die von ihm erzeugte HF-Leistung von der Antenne nicht aufgenommen werden kann und von ihrem Antenneneingang direkt zum Sender zurückreflektiert wird, wo die HF-Endstufe dann den Geist aufgibt. Wenn hingegen am Empfänger eine falsche Antenne montiert wird, passiert technisch gesehen nichts. Der Empfänger bekommt kein richtiges Signal, weil die Antenne es nicht empfangen kann. Der Empfänger kann aber auch nicht kaputt gehen dadurch.
Zu 3) Wenn die Antenne im Frequenzbereich für den sie ausgelegt ist zu deinem Sender passt, dann wird sie die Leistung aufnehmen und zur Abstrahlung bringen, welche du ihr zuführst. Es werdem jedoch immer hier und da ein paar Verluste auftreten, z.B. am Ausgang des Senders auf den SMA-Stecker, oder wenn zwischen Sender und Empfänger noch ein HF-Kabel hängt. Solche Sachen "klauen" dir hier und da etwas von der eingespeisten Sendeleistung.
Antennen können auch durchknallen, so etwas habe ich auch schon einmal gesehen. Jedoch passiert das erst bei wesentlich höheren Sendeleistungen (z.B. bei bei Sendeleistungen im Kilowatt-Bereich, wenn wir die 2.4/5.8 GHz-Frequenzen einmal betrachten). Das wird bei dir also nie das Problem sein. Übrigens, vor dem "Durchknallen" hat der Gott der Elektrodynamik das "Warmwerden" gesetzt, d.h. wenn deine Antenne einfach zu heiß wird, dann hast du ggf. ein Problem. Bei den mir bekannten Sendermodulen von Airwave (ich glaube die gehen bis 500mW) meine ich aber, dass du dir mit den üblichen FPV-Antennen keine Gedanken machen musst.
Gruß,
KK