Erste Eindrücke:
Heute sind zwei hübsch kompakte Päckchen bei mir bei reingeschneit, die Testkandidaten sind da! Sie wurden uns freundlicherweise von der Firma
Sky & CameraFly zum Test und Vorstellung überlassen. Die Cummunity sagt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für diese Möglichkeit!
Zurück zu den Päckchen:
Da soll alles drin sein? In der edlen, schwarzen Verpackung verbirgt sich tatsächlich eine komplette Kamera mit Übetragungseinrichtung und Monitor!
***Bild mit Umverpackung***
Fig1: Voilà, zwei Päckchen...da ist alles drin? JA!
***Bild ausgepackt, die Einzelkomponenten***
Fig2: Der zum Vorschein kommende Inhalt, schick oder?
Edel sehen sie aus, richtig hochwertig. Die Verarbeitung scheint ebenfalls auf hohem Niveau zu liegen, ich bin angenehm überrascht! So schnieke hatte ich sie mir nicht vorgestellt, ich kannte sie ja nur von Fotos.
Neugierig nahm ich die Anleitung(en) zur Hand, aber statt zu lesen, mußte ich erstmal meine Lesebrille suchen! Die Buchstaben sind so klein, daß ich ohne "Nahkampf-Sehmaschine" nur raten kann, was da steht... naja, irgendwo muß man ja sparen...
Anschließend hab ich alle Komponenten zusammengesteckt, paßt alles sehr gut, kein Klemmen, kein Wackeln. Zunächst den niedlichen 2"-TFT-Monitor direkt auf die Kamera und siehe da, ein Bild! Gestochen scharf, aber das ist bei der Displaygröße ja auch noch keine Kunst. Trotzdem, die angenehmen Eindrücke häuften sich.
***Bild Kamera und Monitor zusammengesteckt***
Fig3: Kamera und Monitor zusammengesteckt
Nun war das 2,4GHz Setup dran, also Monitor abschnallen, stattdessen den Sender draufschnallen, den Monitor auf den Empfänger aufklixen, Kanal vorher noch eingestellt und einschalten. Ein klares, störungsfreies Bild etabliert sich auf dem Monitor, die freundlichen Worte "Card Error" halten einen auf dem Laufenden, daß in der Kam noch keine µ-SD-Karte eingeschoben ist, ständig. Aber egal, das ist erstmal Nebensache.
***Bild Kamera und Sender sowie Empfänger mit Monitor zusammengesteckt***
Fig4: ...und hier einsatzbereit für FPV
Ein bißchen Rumlaufen im Zimmer provoziert die ersten Störstreifen im Bild, aber nix schlimmes, übliche Polarisationseffekte. Die Leistung scheint ausreichend, denn ein Umschließen der Sende- oder/und Empfangsantenne ändert nix an der Bildqualität, auch durch eine Zimmerwand hindurch nicht! Na, das ist doch mal ne klare Ansage.
Dann ist da natürlich dieser eingebaute Schwenkneigemechanismus, mann ist das putzig! Funktioniert wunderbar, ruckelt ein klein wenig, aber das fällt kaum auf. Im Videobild ist das fast nicht wahrzunehmen, nur von außen betrachtet, sieht man es deutlich. Sehr brauchbar und gut gelungen, muß ich sagen!
***Minifilmchen mit Vorführung des Schwenkneigers***
Fig5: Der bewegte Schwenkneiger, putzig oder?
Spaßeshalber bin ich auf den Kanal der Wireless-Überwachungskamera meines Nachbarn (ein ziemlich "gerümpliges" China-Gerät mit nur mäßigen Eigenschaften, aber als Testkandidat natürlich ideal) und hatte zu meinem Erstaunen sofort ein Bild, trotz der kleinen 2dbi Rx-Antenne und ungünstigen Position. Dazu noch in verblüffender Qualität, trotz des fragwürdigen Senders. Der Empfänger ist also offensichtlich mit einer hohen Empfindlichkeit gesegnet, das verheißt Gutes!
Erste Zwischenbilanz:
mein erster Eindruck könnte kaum besser ausfallen, bisher muß ich alle Skepsis der neuesten Kreation aus dem Hause ACME gegenüber revidieren! Das Konzept dieser All-in-one-Lösung ist einfach genial und nach dem, was ich bisher gesehen habe, vorzüglich in die Praxis umgesetzt.
Nun mache ich mich dran, die FCO3 auf meinen ES zu montieren (der StarGlider ist z.Zt. im Hangar), dann wird sich zeigen, ob die verdientermaßen vergebenen Vorschußlorbeeren im eigentlichen Betriebstest Bestand haben. Am Wochenende wird hoffentlich der Flugtest erfolgen können, möge das Wetter mitspielen!!!
Test unter Einsatzbedingungen:
Gerade wollte ich das Wetter nutzen und es heute wahrmachen, den Draußen-Einsatz-Test.
Leider weicht meine anfängliche Begeisterung für das Set der Ernüchterung...aber warum?
Das Videosignal, das aus dem Empfänger rauskommt, ist... sagen wir mal "eigenwillig":
1. mein Ferneseher (ein älteres, analoges Gerät und deshalb beim Videosignal "hart" im Nehmen) bekommt immerhin das richtige Format dargestellt (4:3), aber keine Farbe.
2. Meine DVRs (habe 3 verschiedene Fabrikate) sowie meine Videobrille (Intelligent Flight 922) haben allesamt Probleme mit dem anliegenden Videosignal! Evtl. liegt es am Kabel, ich habe sowohl 3,5mm-Video-Audio-Masse als auch 3,5mm-Video-AudioL-AudioR-Masse, aber daran glauben möchte ich nicht. Dennoch, ein beigelegtes Kabel suchte ich vergebens.
3. DVR1 versucht eine Art 16:9 Bild draus zu machen, indem er unten ein Stück beschneidet, dort drin aber sporadisch Bildinhalt darzustellen versucht.
4. DVR2 bekommt das Signal garnicht erst ge-sync-t und das Bild läuft nur durch.
5. DVR3 schafft es, schaumermal....
6. im OSZI sieht man dann warum, das Signal ist in den V-Syncbereichen mit einem komischen Peak überlagert, der dort nichts zu suchen hat.
Wie auch immer, ich versuchs jetzt mal draußen mit DVR3 ... es ist halbvier, raus jetzt!
Die FCO3 wurde erfolgreich auf dem ES installiert und nun galt es, das empfangene Material aufzuzeichnen, um es Euch präsentieren zu können.
Ergebnis
3 Flüge habe ich absolvieren können, alle ohne Zwischenfälle. Draußen zeigte sich, was die Kamera kann.
Um es kurz zu machen: Farben blaß, Auflösung gering. Das Bild macht ständig einen unscharfen Eindruck. Ein Testvideo gibts hier [vimeo]7742398[/vimeo]
Hingegen war die Reichweite mit dem Original Setup beeindruckend. Die Antennen sind mir von anderen Geräten als "austauschenswert" bekannt. Dennoch war ich über das Ergebnis erstaunt. Der Downlink ist trotz der Antennen definitiv als GUT zu bezeichnen. Ein Austausch der Antennen gegen qualifizierte Exemplare dürfte hier sogar nochmal eine Steigerung bewirken.
Der Schwenkneigemechanismus ruckelt ein wenig, ist aber für die Baugröße ausreichend. Im Flug konnte ich diese nicht testen, da die Steuerung dafür wohl erst im nächsten Jahr erscheinen wird.
Fazit:
+ Funktionsumfang
+ zahlreiche Erweiterungs-Features
+ Kompaktheit
+ Gesamtkonzept
+ integrierter Schwenkneigemechanismus
+ edle Verarbeitung
+ gute Akkulaufzeit (habe das Ende der Akkukapazität auch nach 1h nicht erreicht)
+ niedriger Preis
- schlechte Farbwiedergabe (blasses Bild)
- schlechte Auflösung
Eigentlich hätte die FCO3 das Zeug zum Primus aus dem Hause ACME und zum perfektren Einsteigergerät in den FPV-Flug. Das Konzept, die Features, der Funktionsumfang sind echte Highlights, aber der Bildwandler, vermutlich ein CMOS-Chip, ist leider nur als mangelhaft zu bezeichnen (was nicht am CMOS liegt!!!). Es ist mir unverständlich, daß für das Kernelement jeder Kamera, nämlich der Bildsensor, ein derart schlechtes Bauelement verwendet wurde. Die (geringen) Mehrkosten für ein hochwertigeres Element hätte bei den sonstigen Qualitäten der FCO3 bestimmt jeder Interessent gerne in Kauf genommen! Eventuell ist es auch die verwendete Linse, das kann ich mit abschließender Sicherheit nicht sagen. Auch die umfangreichen Einstellmöglichkeiten der integrierten Software können diesen Nachteil nicht wettmachen.
Üblicherweise liegt sowas nicht an den Entwicklungsingenieuren, sondern am Finanz-Controling, die einen knallharten Kurs fahren wollten und dafür den Erfolg des eigentlich guten Produktes verhindern. Eine Strategie, die man heute leider nur zu oft antrifft und zahlreichen einheimischen Firmen früher oder später die Existenz kostet. Ich befürchte, daß die Chinesen das Produkt bald kopieren werden, aber mit einem vernünftigen Bildwandler ausstatten. Schade!
Der Einsatz für den FPV-Flug oder andere Anwendungen, bei denen es auf hohe Bildqualität ankommt, ist somit nicht die Domäne der FCO3. Anwendungen hingegen, bei denen es nicht auf Detailerkennung ankommt, weil sich das Vehicel z.B. auf Schienen bewegt oder wenigstens bodengebunden bleibt, wären mit der FCO3 ausreichend ausgestattet.