Deine Einschätzung deckt sich nicht mit der Realität, und ist, mit Verlaub, Deiner subjektiven Einschätzung entsprungen. Und ich sage jetzt mal, zum Glück.
Die Landwirte waren und sind schon immer gesetzlich dazu verpflichtet, durch geeignete Mittel Sorge zu tragen, Vermähungen (die nette Bezeichnung dafür, dass ein Mähwerk einem Rehkitz Beine abschneidet oder den Rücken aufreißt) zu vermeiden. Das hat nichts mit Spielerei oder Spaß zu tun.
Das ist auch keine Frage von „rentiert“ oder nicht. Es wurden in den letzten Jahren auch schon Landwirte, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen, rechtskräftig verurteilt, bis hin zu 2 Monaten auf Bewährung. Und damit gilt man auch als vorbestraft.
Lange Jahre wurde die Problematik mangels Möglichkeiten mehr oder weniger ignoriert. Die Anzahl von vermähten Rehkitzen beläuft sich auf mehrere zehntausende pro Jahr. Wer in der Realität übrigens schon einmal so ein Kitz mit diesen Verletzungen erlebt hat, fragt meistens nicht mehr nach dem Sinn der Maßnahmen. Der Todeskampf dauert Stunden.
Seit dem Einsatz von Wärmebildkameras auf UAVs gibt die Ausrede der Machbarkeit nun nicht mehr.
In unsere Region ist man inzwischen bezüglich dieser Problematik zum Glück sehr sensibilisiert. Wir fliegen hier mit der Unterstützung vieler Gemeinden, die für ihre freiwilligen Helfergruppen teilweise auch die Ausbildung der Steuerer bezahlt haben. Die haben sogar den Kenntnisnachweis nach §21d, obwohl sie den formal gar nicht brauchen. Aktuell dürften in unseren beiden Landkreisen hier so gut um die 15 Kopter mit Wärmebildkameras unterwegs sein, von der Mavic Dual über Mavics mit Anbauten, Phantoms, Yuneec H520 bis zu großen Koptern mit FLIR Vues.
Das war zwar ein langer Weg bis dahin, aber dadurch haben wir es geschafft, politisch so einen Druck zu erreichen, dass sich kaum eine Gemeinde und kaum mehr ein Landwirt traut, das noch zu ignorieren. Da haben auch die Jagdverbände viel dazu beigetragen.
Viele Grüße,
Stefan
PS:
@brandtaucher Danke für das Lob