SPW, CL- und andere Antennenformen

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Heling

Erfahrener Benutzer
#1
Hier möchte ich SPW und CL-Antennen und deren verschiedene Ausführungen zusammenfassend unter die Lupe nehmen.

Grundform dieser Antennen ist die "Big-wheel" Kurzwellenantenne, eine Erfindung eines amerikanischen OMs für den mobilen Einsatz auf dem Auto. Die eingebauten Hauptmerkmale sind:
- niedrige, kompakte Bauform
- Rundstrahlcharakteristik
- horizontale Polarisation
- Ein Z von 50 Ohm (Anschlusswiderstand)

(Die horizontale Polarisation hat sich schon früh wegen der besseren Durchschnittsreichweite bei den Funkdiensten durchgesetzt.)

Das Ziel erreichte er durch Bildung von drei, im Kreis angeordneten Dipolen die mit Transformationsleitung zum Mittelpunkt angepasst wurden. Es wurden mit der Big Weel Werte von 3-4dBi Gewinn bestätigt.
Trotzdem war die Größe für den moblien Einsatz auf KW zu unhandlich.

Ihre Wiedergeburt erlebte diese Antennenform bei den Amateurfunksatelliten. Im Abstand von Lambda/5 auf eine Metalloberfläche montiert strahlt die Antenne halbkugelförmig mit 3 Maximas. So ist der Empfang auch mit polarisierten Yagis nicht mit einem -26dB Durchgang, bei ständig rotierenden Sat. geschwächt.
Daraus mögen manche eine zirkulare Polarisation abgeleitet haben. Tatsächlich aber ist das E-Feld dieser Antenne horizontal und das H-Feld ca 35° dazu verdreht.

Bei der SPW und CL-Antenne sind lediglich die Dipole der Big Wheel um 45° gekippt worden.
Bei der vierflügeligen Version überlagern sich die Wellen der gegenüberliegenden Flügel um 90°, bei der dreiflügeligen um 120°
Tatsächlich erfolgt eine polarisierte Abstrahlung im 45° Winkel nach vier Seiten hin. Durch die Aufspaltung eliminieren sich die Gewinne der Einzeldipole wieder, sodass es eine echte 0 dB Antenne ist. Bei genauen Berechnungen gibt es sogar einen parasitären zirkular polarisierten Anteil von -26! dBi. Für die Leistung dieser Antenne spielt dieser Wert somit keine Rolle.

Wo liegt jedoch der Effekt, besser als ein Stabrundstrahler zu sein?
Das ist der "duchschnittlich" bessere Empfang. Dieser kommt
- von der größeren Wirkfläche
- dem Mischempfang mehrerer, um 45° versetzten Polarisationsebenen
- dem geringeren Anteil an gleichlaufenden Reflektionen durch den 45° Versatz. Reflektierte Wellen werden meist durch die Spiegelung in der Polarisationebene umgekehrt und treffen die Antenne um 90 Grad verdreht. Dadurch sind sie schon um rund 20 dB gedämpft.
Die Gesamtreichweite kann dadurch umfeldbedingt größer sein.

Die beste Antennenkombination wären somit
Im Nahbereich: eine SPW oder CL am Empfänger, eine Stabantenne am Flieger

Im mittleren Bereich: SPW oder CL unter dem Flieger, Patchantenne am Tracker.

Im Fernbereich: SPW oder CL unter dem Flieger, Patch / Helix mit Diversity auf dem Tracker.

Erhöhen liese sich die Reichweite praktisch durch die konsequente Nutzung einer horizontalen Polarisationsebene. Das könnte eine echte BigWheel am Flieger sein und z.B eine Hornantenne am Tracker. Diese Antenne läßt sich einfacher Abstimmen als eine Drahtspinne. Dazu an anderer Stelle mehr.

Messmöglichkeiten für 5,8GHz sind fast unzugänglich. Diese Frequenz wird in kommerziellen Anlagen und bei den Amateuren nicht mehr über Kabel, sondern Hohlleitern geführt. Diese sind sehr verlustarm. Nur dafür gibt es die passenden Richtkoppler zur Messung des SWR's.

Was wir hier mit Koaxkabeln machen, ist mehr oder weniger Glücksache. Es muss nur ein anderer Draht sein, ein dickerer Löttropfen, ein halber Millimeter zu lang und wir liegen ausserhalb der Frequenz. Ich hoffe sehr, dass bald jemand einen Messplatz zum Abstimmen der Antenne ausfindig machen kann!

stay tuned

Micha
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#2
Auf dem Tisch habe ich eine Quadrifilar Helix (QFH) -Antenne für 2,4GHz.

Spezialitäten:
- Abstrahlung in einer Halbkugelform
- Gewinn Richtung Horizont bis 3 dBi
- Gewinn Richtung Zenit um 1,4dBi
- zirkular polarisiert
- kompakte Bauform
- Je eine Antenne auf RX und TX ergeben doppelten Gewinn

Nachbau:
Bei dieser Größe für 2,4GHz nicht einfach. Mit einem Hilfszylinder als Wickelform und Löthilfe kann das gehen.
Die genauen Maße für den Selbstbau erarbeite ich gerade, da die veröffentlichten Berechnungsprogramme offenbar nicht für diese hohe Frequenzen funktionieren.

Für 5,8GHz suche ich noch einen geduldigen Uhrmacher, oder Goldschmied ;) Hier sind die Maße nur ca 8,4 x 21,8mm

Aussehen:
hier rechts neben einer CL-Antenne für die gleiche Frequenz:
6622
 

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Heling

Erfahrener Benutzer
#4
@Mictronics
An der vertikalen Empfangsrichtung lässt sich nur minimal optimieren. Ich habe den Faktor 0.44 nicht verändert, da dadurch nur mehr der horizontale Gewinn steigen würde. Die Bauart der Antenne ist dem Umstand gewidmet, dass Satelliten am Horizont weiter weg sind als die über Kopf. Für den GPS-Empfang muss die Antenne auch nicht unbedingt senkgerecht stehen.
Unsere Modelle sind auch meist hoch vor uns und damit im Zenit am nähesten. Widerspreche mir, wenn das nicht die Mehrzahl der Anwendungsfälle ist.
Ich habe schon zwei Muster wieder zerlegt, weil das VSWR daneben lag. Die Antennen sind relativ schmalbandig.

Micha
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#6
Mictronics hat gesagt.:
Unsere Modelle sind auch meist hoch vor uns und damit im Zenit am nähesten. Widerspreche mir, wenn das nicht die Mehrzahl der Anwendungsfälle ist.
Das mag so sein, widerspricht dann aber dieser Aussage:
Spezialitäten:
- Abstrahlung in einer Halbkugelform
- Gewinn Richtung Horizont bis 3 dBi
- Gewinn Richtung Zenit um 1,4dBi
Damit hast du ja gerade in Richtung Zenit den Gewinn wegoptimiert.

So würde ich mir das eher vorstellen:
Ne, ne, ich weder optimiert, noch weggenommen. Die Werte sind die allg. eingesetzten im Satellitenbereich :)

Das Modell auf dem Plot steht übrigens auf dem Kopf. Ich weiß nicht ob der Autor das absichtlich gemacht hat. Für das typische Strahlungsdiagram muss die Einspeisung oben erfolgen und die für die zirkulare Polarisation notwendige 90 Grad Phasenverschiebung durch die unterschiedlich großen Schleifen geschehen. Beides sehe ich bei dieser Ausführung nicht.
Die Ausführung von Vaisala (http://jcoppens.com/ant/qfh/fotos_gps.en.php) für 1.575 MHz ist dagegen korrekt. Diese Version würde ich nochmal für 2.450 MHz in Angriff nehmen - es fehlt mir im Moment etwas Zeit.

Micha
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#8
Dann sage es doch gleich :)
Allerdings ist oben und unten schon ein wichtiges Detail ;)

Ich kann die NEC2-Files von ON6JC nicht ordentlich importieren. Beide Schleifen liegen parallel aufeinander. Da muss ich von Hand das X/Y einer Schleife tauschen.

Hast Du dich schon praktisch an 2,4 und 5,8 gewagt? Da könnte ich mir die Arbeit sparen.

Micha
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#10
Ich habe mehrere Stunden eine QFH-Antenne für 5,8 GHz gebogen. Alleine die Maße im Durchmesser (11,2 und 11,6mm) einzuhalten ist ein Geduldsakt...
Ich bin am Ende zu der Überzeugung gekommen, dass diese Antenne am besten irgendwo drauf gemalt wird. Draht ist hier nicht mehr händelbar. Ich war fast fertig, da rutschte die Zange ab und alles war krumm :S:

Micha
 

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Heling

Erfahrener Benutzer
#11
QFH-Antennen - Prototyp

Der Prototyp einer QFH-Antenne ist fertig.
Mit dem Platinenmaterial sieht das zwar nicht gut auf, aber die Maße stimmen gut.
Da ich das SWR nicht direkt messen kann, messe ich es über die Stromaufnahme des Senders, der im Resonanzfall einen Peak zeigt.
Passende Platinen, die den Aufbau erleichtern habe ich ein paar beauftragt. Mal sehen wie es damit geht. Ich würde dann Mictronics um eine Messung bitten - er hat für diese Frequenz das beste Intrument. Mich würde auch die Bandbreite interessieren. Die Antenne soll ja über alle Kanäle hinweg etwas leisten.

Micha

Prototyp 5,8 GHz:
 

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#12
Wow, sehr schön und sooo klein, gefällt mir. Wäre prima wenn die Dinger gut gehen und halbwegs einfach zu fertigen sind.

Mich stören die 2dB Stabantennen für 5.8GHz schon alleine wegen Gewicht und Größe. Die wiegen ja 3x mehr als das Airwave Sendemodul.
 
#13
Oemm Johannes, dann popel halt das Plastegehaeuse runter, die eigentliche Antenne ist doch winzig.

Back to topic, bin ich ja mal gespannt ob der kleine Quirl so schön funktioniert wie die CLs und die SPWs.
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#15
Gewicht? ;) ohne Stecker 2g, mit Stecker 6g.

Was mehr wiegt, ist der maximal mögliche Gewinn von 4,3 dBi :) und echte zirkulare Polarisation. Aber erst will ich die Tests durchführen. Bei dieser Frequenz ist alles möglich...

stay tuned
Micha
 
#16
Super, so soll das! 6g sind ja nix!
Wenn ich das richtig verstehe wäre die Antenne mit 4,3dBi Gewinn am Sender ja dann unzulässig oder?

Ich meinte das Gewicht der gestrippten 2db Stabantennen: http://www.globeflight.de/3dBi-58-GHz-Stabantenne.
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#17
Am Sender? Das kommt darauf an, was im Bandplan steht: PEP oder ERP.
PEP ist die Leistung am Senderausgang, ERP die effektiv abgestrahlte Leistung.

Micha
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#18
Der erste Test der QFH-Antenne

Heute habe ich drei 5,8 MHz Antennen gegeneinander verglichen.
- Stab
- SPW
- QFH

6730
 

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DerCamperHB

Erfahrener Benutzer
#19
Heling erstmal, du hast keine Cloverleaf, sondern die SPW

Dann ist deine SPW und die QFH in Verschiedene Richtungen gewickelt

Also für ein Vernünftigen Test solltest du noch weitere CL/SPW und eine weitere QFH bauen, um auch gleichwertige Antennen auf beiden Seiten nutzen zu können
 

Heling

Erfahrener Benutzer
#20
DerCamperHB hat gesagt.:
Heling erstmal, du hast keine Cloverleaf, sondern die SPW
Stimmt, ich habe die Bezeichnung korrigiert.

DerCamperHB hat gesagt.:
Dann ist deine SPW und die QFH in Verschiedene Richtungen gewickelt
Spielt keine so große Rolle, denn die SPW ist eher horizontal polarisiert.

DerCamperHB hat gesagt.:
Also für ein Vernünftigen Test solltest du noch weitere CL/SPW und eine weitere QFH bauen, um auch gleichwertige Antennen auf beiden Seiten nutzen zu können
Das kommt auf jeden Fall. Wichtig sind mir aber die Tests im Vergleich zu einer bekannten Größe. Das ist nun mal die Stabantenne mit 1,4 dBi und sicherer vertikaler Polarisation.

sty tuned
Micha
 
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FPV1

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