Yaw-Achse zwischen Rahmen und Lander

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r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#1
Die Idee, eine Yaw-Achse zwischen Rahmen und Lander zu setzen, ist eigentlich so alt, wie die Tamara-Lander. Beide Lander haben von Anfang an Aufnahmen für Yaw-Motoren gehabt, nur dass ich damals davon ausgegangen bin, es mit einem leistungsstarken endlosdrehenden BL-Servo und einer Riemen-Untersetzung umzusetzen.

Die Untersetzung war nun dank des großen Motors überflüssig. Das Gewicht des Motors ist kaum höher, als wenn ich einen kleineren Motor und eine aus Alu gedrehte Achse mit Riemenrad genommen hätte. Verglichen mit dem GB4106 Yaw-Motor eines Dragon Gimbal kommen etwa 180 Gramm mehr auf die Waage. Dafür hat die Yaw-Achse eine unglaubliche Kraft. Ich werde alternativ nochmal einen GB54 probieren, denn der große GB85 dürfte für die meisten Fälle trotz des Landers dran völlig oversized sein.

Für ein drehbares Landegestell statt eines Retractable Landers gibt es einen einfachen Grund: Schon der kleine Tamara-Lander hält über 30kg aus, der große sogar über 40kg. Die Lander legen sich wie ein Schutzkäfig um Kamera und Gimbal und es wäre in meinen Augen blöd, darauf einfach zu verzichten. Ein Retractable ist und bleibt eine instabile Konstruktion, die in eingeklapptem Zustand gar keinen und in ausgeklapptem Zustand nur minimalen Schutz bietet. Bei der Rubina lasse ich das noch durchgehen, weil sie zum einen für Ultraleicht-Setups gedacht ist und zum anderen nur vergleichsweise "billige" Systemkameras drunter hängen. Bei einer teuren DSLR oder gar einer RED reden wir aber von ganz anderen Werten und da kann etwas mehr Schutz nicht falsch sein.

Der Slipring im Motor hat genügend Adern, um bei Bedarf Spannungsversorgung und Signale von oben zu holen. Der Hexa auf den Fotos wird allerdings für Teamflug aufgebaut, so dass ich nur über einen 12V UBEC eine geregelte Spannung von oben holen werde. Der Gimbal-Controller kriegt seinen eigenen Empfänger dran.

Mit der Konfiguration des GB85-1 und Basecam stehe ich noch etwas auf Kriegsfuß. Eigentlich ist der Motor ein 36N/42P, doch stelle ich Yaw in der GUI auf 42 Pole, muss ich mit den PID-Werten und Power extrem weit runter gehen, da die Achse sonst zu jaulen anfängt. Belasse ich die Einstellung bei falschen 14 Polen, kann ich gute PIDs einstellen und gewinne brachiale Kraft. Vielleicht hat sich ja hier schon mal jemand mit dem GB85-1 an Alexmos beschäftigt und kann mir sagen, wie er damit klar gekommen ist.









Und bitte nicht über die GoPro in dem Setup lachen. Ich habe nur eine Systemkamera und die ist momentan in einem anderen Gimbal im Einsatz. ;)
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#2
So, der Copter ist fertig. Der Gimbal läuft noch alles andere als sauber, trotz ordentlicher Würfelkalibrierung. Ich werd wohl mal ein anderes Board nehmen, denn das einzige, was hier noch ungenuttz herumlag, war eines der ersten Alexmos 32-bit Controller ohne onboard IMU und irgendwie hab ich das Board noch nie richtig gut zum Laufen gekriegt. Hier ein kurzes Funktionsvideo:

[video=vimeo;110017396]http://vimeo.com/110017396[/video]

Das mit den Sensoren im Sender ist natürlich Spielerei. Würde ich alleine fliegen, würde ich nur Yaw Follow aktivieren und die Yaw-Achse nicht aktiv steuern. ;)

Und ja, ich bin fremd gegangen: Statt des sonst üblichen AutoQuad wollte ich einfach mal sehen, wie gut aktuelle MK-Komponenten arbeiten. Ich hoffe, das Zeugs fliegt besser, als es aussieht.




 

hexakopter

Erfahrener Benutzer
#3
Hey Tilman,

wie immer Klasse Arbeit. bin ich ja mal gespannt auf deine Bewertung vom Mikrokopter-System. Wäre schön wenn du davon weiter berichten würdest. Die Gewichtangabe(n) würden mich auch mal interessieren. (Vor allem vom fertig aufgebauten Kopter)

Der eigentliche Grund warum ich schreibe ist aber bezogen auf dein Video. Wenn du die Kamera nach unten neigst, bewegt sich die YAW Achse auch mit. Ist bei meinem Gimbal genau so und spricht ja eigentlich dafür, dass nicht überall Rechte-Winkel vorhanden sind. Bei meinem einfach aus Alu zusammengeschusterten Gimbal kein Wunder, aber bei deinem guten präzisen Dragon Gimbal wundert mich das schon etwas. Kann es sein, dass dann die IMU einfach ein ganz wenig schräg eingebaut ist?

Gruß, hexakopter
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#4
Das Leergewicht des Copters liegt inklusive Gimbal bei 2468g.

Bei dem Controller hab ich mir ehrlich gesagt nicht die größte Mühe gegeben: Würfelkalibrierung schnell auf wackeligem Boden und IMU Pi mal Daumen aufgeklebt. Das läuft alles andere als gut und dient jetzt nur einem ersten Testzweck, wei kein anderes auf die Schnelle verfügbar war. Wie man im Video sieht, hab ich auch immer wieder Zuckungen auf Pitch und Yaw, die vermutlich über die RC-Eingänge reinkommen, denn auf Roll zuckt nichts. Es sind jedoch weder PWM-Fehler im MK-Tool noch in der Baseflight GUI zu sehen.

Ich werd das Board noch vor der Messe gegen eine aktuelle Version mit onboard IMU ersetzen. Angefangen von früheren Kämpfen mit I2C-Fehlern bis hin zu den PWM-Problemen hier scheint die erste 32-bit Version von Alexmos doch sehr empfindlich zu sein. Mit dem nächsten Board gebe ich mir dan auch mehr Mühe. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

hexakopter

Erfahrener Benutzer
#5
Ok, gut zu wissen. Danke für die Info. Das erklärt dann natürlich das Verhalten.

Wenn du eh schon ein neues 32bit Alexmos Board verbauen willst, kann ich dir nur empfehlen, auch mal ein Storm32BGC zu testen. Ich bin durchweg zufrieden damit.

Gruß, hexakopter
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#7
Ich muss gestehen, dass ich meine bisherige Würfelkalibrierung nochmal komplett überdenken muss. Durch die schnell drehende Yaw-Achse sieht man erstmal, wie überaus unpräzise eine Würfelkalibrierung ist, wenn man die IMU einfach frei Hand auf z.B. eine T-Motor Pappschachtel klebt und damit die Kalibrierung durchführt.

Wenn die IMU auch nur ein halbes Grad schief aufgeklebt wurde oder der Karton nicht absolut rechtwinklig ist, führt dieses halbe Grad bei einer Yaw-Umdrehung zu einem Pendeln um 1 Grad, was schon deutlich sichtbar ist. Will man hier ein sauberes Ergebnis, muss man sich theoretisch einen absolut rechtwinkligen Würfel mit präzisen Anschlägen für die IMU fräsen oder etwas ähnliches einfallen lassen.

Ich glaube, ich werde jetzt weitere Kalibrierversuche abbrechen und morgen mal schauen, was ich in der Aluteilekiste zum Fräsen finde.
 

infinity553

Erfahrener Benutzer
#8
Das größte Problem ist immer noch das nur 1-2 IMUs verbaut werden was die ganze Kalibrierung total aufwändig macht...
Wieso nimmt man nicht einfach Motoren mit Drehencodern(siehe DJI Ronin) und zusätzlich IMUs das macht alles sooo viel einfacher:)
Ahh genau, das gibt es ja leider noch nicht:(
Wenn das noch kommt dann bin ich auch wider bereit ein neues Gimbal zu bauen, mein altes 3 Achs AlexMos HandHeld hab ich wieder verkauft.
Naja zu deinem neuen Lader, wirklich klasse geworden, funktioniert im Video auch schon super :D
Und dank AlexMos 32bit ist das ja auch alles schon viel einfacher geworden.
Schon mal das Auto PID getestet?
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#9
Was glaubst Du, wie lange ich das schon predige? Es muss eine fixe Referenz her, im Idealfall mit Encodern, zur Not wenigstens mit Poti oder Magnetometer aber solange es das nicht gibt, wird es nie richtig sauber laufen. Die zweite IMU reisst es auch nicht wirklich raus.

AutoPID hab ich zwar getestet, doch ich komme eigentlich manuell mindestens genauso schnell zu praktisch dem gleichen Ergebnis. P und D sind fast immer sehr ähnlich zu meinen eigenen Ergebnissen, nur I finde ich beim AutoPID zu hoch. Ich glaub, ich bleib lieber beim manuellen Tunen, zumal ich beim Einstellen von P auch immer gleich Power mit abstimme. um ein gutes Verhältnis zu finden.
 

mgeforce

Neuer Benutzer
#11
Hallo Tilman,

die Umsetzung mit einem Yaw-Motor über dem Landegestell finde ich klasse. Aktuell habe ich einen Tamara mit dem großen Lander und einem Dragon 3-Achs Gimbal im Einsatz. Die Yaw-Achse zu verlagern bietet natürlich neue Möglichkeiten für den Kameramann. Wirst du in Zukunft evtl. ein Upgrade-Kit dafür anbieten oder fräst du die zusätzl. benötigten Teile vielleicht auf Anfrage?
Hast du Vorschläge inwiefern du die Akkus beim Tamara X8 befestigen würdest?

Gruß Matthias
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#12
Hallo Matthias,

die Akkuträger auf den Armen, wie Du sie bei meinem Hexa siehst, werden ins Programm aufgenommen. Für den X8 wird es zusätzlich ein Arm-Schellen-Set mit kurzen Rohren geben, so dass man die Akkuhalter seitlich zwischen die Arme setzen kann.

Mittlerweile spricht ja auch nicht mehr viel für die Montage der Akkus da oben: DJI hat seit jeher den Mag in der GPS-Antenne auf einem Mast. MK hat mittlerweile den Mag auch ausgelagert und soweit ich weiss, lassen sich ältere Navi-Ctrl mit dem externen Mag nachrüsten. Und beim AutoQuad dient der Mag nur noch bei der Initialisierung als Referenz und wird im Flug nicht genutzt, was natürlich sehr elegant ist, denn die EMF-Probleme fangen beim Copter erst bei steigender Stromaufnahme an.

Wie ich das mit der Gimbal-Umrüstung mache, weiss ich noch nicht genau. Vermutlich werde ich der Lander-Achse die Umrüst-Teile für den Dragon von 3- auf 2-Achser beilegen.
 

mgeforce

Neuer Benutzer
#13
Hallo Tilman,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich werde mir diesen Umrüstsatz dann auf jeden Fall zulegen!! Kann es kaum erwarten :)

Gruß Matthias
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#16
Nee, letzte Woche war Messe in Friedrichshafen und jetzt muss ich erstmal wieder eine Grundordnung nach den chaotischen Messevorbereitungswochen hier reinbringen. :)
 
#17
Hallo Tilmann,
damit hast Du das einzigste was mich am Tamara gestört hat beseitigt.
Ist die Sache mit dem Quicklock (habe ich im anderen Forum gelesen) nur eine Idee oder denkst Du ernsthaft an eine Umsetzung?
Mein Traum wäre einfach 2 Landegestelle zu haben, einmal mit dem Dragon Gimbal und BMPCC und einmal mit DSLR und die
wirklich nur komplett umzustecken.
Ich hoffe es gibt bald Updates, super Arbeit!

Gruß Thomas
 

r0sewhite

Erfahrener Benutzer
#18
Hallo Thomas,

geplant ist das Quicklock auf jeden Fall. Wann es wirklich serienreif ist, ist die andere Frage. Wir werden erstmal Prototypen fertigen lassen, sie auf Stabilität, Kontaktsicherheit und Spielfreiheit testen müssen und dann wird sich zeigen, wie leicht man das Ding bei genügender Alltagstauglichkeit kriegt.

Das Gewicht ist hier klar als negativer Faktor zu sehen, doch es darf nicht so weit gespart werden, dass Stabilität oder dauerhafte Haltbarkeit am Ende darunter leiden. Ich werde Dich hier auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.



Btw: Ich hab vorhin endlich den idealen Copterhalter für die Gimbal-Kalibrierung gefunden. Wackelfreie Konstruktion und die Arme ruhen rutschfest in Nuten. Echt innovativ, die Möbelbauer von 18xx. Da soll mal einer sagen, die Mehrzweckmöbel wurden erst von Ikea erfunden. ;)

 

jfrog007

Neuer Benutzer
#19
Tamara X8 - Alternative für Montage von grösseren Akkus ?

...
die Akkuträger auf den Armen, wie Du sie bei meinem Hexa siehst, werden ins Programm aufgenommen. Für den X8 wird es zusätzlich ein Arm-Schellen-Set mit kurzen Rohren geben, so dass man die Akkuhalter seitlich zwischen die Arme setzen kann.
...

Hallo,

bin neu im Forum. Lese aber schon einige Zeit mit.
Ich baue gerade eine Tamara X8 mit kleinem Lander auf. Die Akkus die ich dafür habe sind jedoch für die Standard-Akkuplatten etwas zu lang - um ca. 1,5 cm.
Daher suche ich eine stabile/sichere Alternative zur Befestigung. Eventuell ist die von Dir angekündigte Variante mit den Platten zwischen den Armen die Lösung für mich.
Gibts dazu schon einen Release-Termin ?
Welche Masse haben diese Platten ?

Danke !

Gruss aus Ö
Alex // jfrog
 
#20
Hallo Tilman,
habe heute zufällig in einem Shop dieses PAN Umrüstkit gefunden, ich dachte das gab es noch gar nicht.
Hätte da noch mal 2 Fragen, wie hoch ist nun das Mehrgewicht wenn ich bisher ein 3 Achs Dragon drunter habe ?
Sind es die Anfangs genannten 180 Gramm oder kommt da noch was drauf ?
Du hattest am Anfang geschrieben der GB85 macht Probleme mit dem Basecam Alexmos Board, gibt es da neue
Erkenntnisse oder jemanden der das System schon Erfolgreich im Einsatz hat ?

Danke und Gruß Thomas
 
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FPV1

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