Er sollte doch nur etwas größer werden

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#1
letztes Jahr im Juni begann ich mir Gedanken über einen Strandsegler zu machen. In diesem Zusammenhang ist hier das Thema "Strandsegler sucht Segel" entstanden.

danach ging es aber nicht wirklich weiter. Nun rückt jedoch ein zweiwöchiger Nordsee Urlaub auf der Insel Römö immer näher, und gerade ist auch etwas Zeit, sodass ich nun endlich mit der weiteren Planung anfangen konnte. nachdem ich mich hier und da etwas eingelesen habe, habe ich grob die Dimensionen festgelegt.

Länge: 2000mm
Breite: 1500mm

dabei soll laut einschlägigen websites das L/B Verhältniss bei 1,3-1,5 liegen. In diesem Rahmen befinde ich mich auch.

da von nem Fahrrad Anhänger und einer Seifenkiste noch ein paar Räder übrig waren, hab ich mich für 16" Hinterräder entschieden und ein 12" Vorderrad verbaut. der Mittelholm ist 160cm von der Heck-Achse entfernt eingekerbt und auf 30 grad gebogen, um so eine Vorspur für das angelenkte Vorderrad zu erhalten. Die Hinterräder haben einen Sturz von 10 Grad.

Als Material für Achse und Holm wurden 40x25x2mm Aluminium Vierkant verwendet. die Radaufhängung hinten wurde durch Biegen von 10mm Flachaluminium bewerkstelligt. die Gabel besteht aus 6x30mm Flachstahl, doppelt gebogen (U-Profil).

Der Mast besteht aus 20x2mm Aluminiumrundrohr mit einer Länge von 2500mm. Zudem ist der Mast um 10 grad nach hinten geneigt.

Dabei wird die voraussichtliche Segelfläche bei etwa 2qm liegen und das Segel nahezu dreieckig sein, im oberen bereich jedoch Trapezähnlich vergrößert und mit eingenähten GFK Stäben verstärkt werden. das Segel wird die Abmessungen von 2350x1400mm haben. Der horizontale Mast ist mit einer selbst gebogenen Alu-Halterung am Hauptmast befestigt.

Die Anlenkung des Vorderrades wird mittels m6 Gewindestangen und Kugelkopflagern realisiert. die Lagerung der Vorderache wird durch zwei gedruckte Lagerpfannen und einen gedruckten Holmverstärker im Innern des Rohrs realisiert. Verwendet wurden 60012RS lager mit 12x28x8mm


und zu guter Letzt gibt es ein paar Fotos vom momentanen Stand der Dinge. Die letzten Druckteile sind in Arbeit und der Mast wird am Wochenende vervollständigt, sodass ich mit dem Segel beginnen kann und die Elektronik einbauen kann. Es sollen HV Servos verwendet werden, von denen eines bereits auf Windenbetrieb umgebaut wurde. Sobald die Technick und die Mechanik steht kommt ein FPV Sender in 250 Höhe auf die Mastspitze und eine Cam eingebaut. Die Kabel fürs FPV liegen dann im Mast.

Foto 08.08.17, 11 03 30.jpg Foto 11.08.17, 16 07 23.jpg Foto 11.08.17, 16 07 20.jpg Foto 11.08.17, 16 07 11.jpg Foto 11.08.17, 16 07 09.jpg Foto 11.08.17, 16 07 01.jpg Foto 11.08.17, 15 05 17.jpg Foto 09.08.17, 17 56 35.jpg Foto 09.08.17, 15 47 57.jpg Foto 09.08.17, 11 36 53.jpg Foto 08.08.17, 11 14 41.jpg Foto 11.08.17, 16 07 28.jpg
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#2
es geht weiter. nachdem nun die Lenkung mechanisch fertig ist, habe ich noch einmal über das Servo nachgedacht, und im selben Atemzug etwas neues bestellt. nun wird es ein HD-LW-20MG von kyosho https://www.modellbau-bochum.de/Kyosho-HD-LW-20MG-Servo-LW-20MG-Digital-wasserdicht-20kg-016s mit einer stellkraft von 20Kg. am Rad befindet sich nun ein 150x30x5mm Flachstahl, welcher als Servohorn dient, die Anlenkung hat einen Hebelweg von 6cm. Am Servo selbst wird ein Graupner 105mm Alu servo-Arm verwendet, welcher ebenfalls ein 150x30x5mm Flachstahl trägt, an dem der Hebelweg zwischen 3 und 6cm eingestellt werden kann. Damit erhalte ich je nach Platzierung eine Lenkkraft von bis zu 40 Kilo bei einer halbierung des Lenkausschlags.
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#3
heute kam das Servo und der Ruderarm. dieser wurde auf m4 aufgebohrt und mit dem Flachstahl verschraubt.

leider musste ich feststellen, das ich zwischen Segelgröße/form und Mastabspannung einen kompromiss eingehen musste. aus diesem Grund habe ich mich für eine veränderung der Radaufnahme entschieden. Rechts und Links an die Räder kommt ein 10mm starkes Alu blech, welches 20cm nach hinten herausgezogen wird. an dieser stelle wird dann ein 20er Rundstahlstab mit einer Länge von 150mm installiert, um als Fixierungspunkt der Mastabspannung zu dienen. zusätzlich wird das Segel durch ein Dreiecksegel ersetzt, welches dann frei unterhalb der Mastabspannung rotieren kann. An dieser Stelle weiche ich sehr stark von den meisten kleinen Landjachten ab, die entweder gar keine Abspannung benutzen oder durch die Abspannung des Mastes das Segel sehr stark in der Bewegung einschränken.

mit einem Segelausschlag von nur +-20 grad pro seite lässt sich allerdings weder vor dem Wind fahren, noch die Geschwindigkeit präzise einstellen. natürlich reicht für die maximalgeschwindigkeit ein solch eingeschränkes Segel aus, allerdings kann ich bei einem Segelausschlag von +-90 grad sehr viel feiner den Zug am Segel einstellen.


Bilder folgen im nächsten beitrag
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#4
Arg. so langsam wird es doch zu nem Baubericht. @Admins, wenn es euch besser gefällt dürft ihr es gern verschieben :)


ansonsten ist heute viel passiert. Gestern kam endlich das Dacron (Stabtaschenmaterial für Drachen) und die Mechanik der Landjacht ist fertig geworden. hier und da noch ein paar neue schrauben, ein neuer Schlauch fürs vorderrad (das rad lag 8 jahre in der ecke, der schlauch ist hin:D )

so konnte heute dann auch mit dem Nähen des segels angefangen werden. das Segel hat eine dreieckige Form und eine Mastlänge von 232cm. der Baum bekommt eine Länge von 140cm in einem Winkel von 80 grad, da der Mast um einen Winkel von 10 grad nach hinten geneigt ist (sieht man ja auf den Fotos schon ganz gut) das Segel ist bereits zu einem Drittel genäht. morgen werden die restlichen Teile genäht, und die Stabtaschen/Masttaschen vernäht.

hier nun die versprochenen Bilder:

Foto 14.08.17, 18 14 04.jpg
zusammengebaut und mit einfachem garn abgespannter Mast (wird durch dacron Leine mit einer Reißfestigkeit von 110kg ersetzt, Spannschlösser zum justieren der Seilspannung
Foto 14.08.17, 18 14 14.jpg
Befestigung des Baums am Hauptmast, das Kernmaterial wurde erst auf 10 grad angefeilt und dann mit der Rundung versehen, kann nach oben geklappt werden
Foto 16.08.17, 13 42 38.jpg
Servoarm für die Lenkung
Foto 16.08.17, 17 44 52 (1).jpg
Foto 16.08.17, 17 45 00.jpg
montierte Lenkung eingeschlagen und auf Nullstellung
Foto 16.08.17, 17 45 13.jpg
um dem Segel genug spiel zum Schwenken zu geben wird die Abspannung nach hinten "herausgezogen"
Foto 17.08.17, 16 32 03.jpg
Foto 17.08.17, 18 02 38.jpg
Foto 17.08.17, 19 31 35.jpg
Segel just in process
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#5
heute gibt es nur eine kurze zwischenmeldung.

haben heute morgen das Segel fertig gestellt und mit dem Mast verbunden. Im Anschluss habe ich die Elektronik verkabelt. Obwohl ich sowohl für die Lenkung als auch für die Winde HV servos verwende, ist mir dank einem Kollegen noch ein 5a 6V bec in die Hand gefallen (danke Zahnfee) welches ich hier für die gesamte Versorgung nutze. daraus resultiert für das Vorderrad eine Lenkkraft von etwa 17-18 Kg. das Windenservo kommt mit einer Stellkraft von etwa 6 und einer Haltekraft von 12 Kilo daher.

leider habe ich noch kein gescheites Poti für die Segelwinde, wesshalb hier ein servopoti herhalten muss, welches etwas zu fein einstellbar ist. hier kommt morgen oder montag noch ein schöner einstellbares Poti dran. ich hab mich für das Poti entschieden, um auch manuell ohne fernbedienung in die hand nehmen zu müssen die Winde vom segel betreiben zu können.


nach einigen kleineren Schwierigkeiten war es dann endlich so weit und ich konnte die erstem Meter vor dem haus fahren. bei sehr böigem Wind konnte ich feststellen das auch bereits sehr sehr geringer Wind ausreicht, um den Segler mit einer Segelfläche von 1,6qm voran zu treiben. und das Obwohl ich an den Hinterrädern noch pro seite 2,5kg Extra Stahlgewichte angebracht habe, um ein umkippen zu verhindern.



morgen gibt es noch ein paar fotos und vllt ein video vom ersten richtigen Maiden. Ich drucke gerade noch eine neue selbstzentrierende Servowinde, und muss evt das Seil noch einmal tauschen
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#6
Kleines Update: bin endlich an der See und bin gestern das erste mal ne gute Stunde gefahren. Das Teil sieht nicht nur geil aus sondern fährt sich richtig gut. Einziges Manko: nach gut einer Stunde fahren hat das 35€ 20kg lenkservo die Grätsche gemacht. Es lenkt nur noch im unbelasteten Zustand, d.h. Ein lenken beim fahren kann man voll vergessen. Jetzt bin ich noch ne Woche hier oben und habe keinen Ersatz mit. Alles andere, druckteile, Seil, schrauben,... habe ich in Ersatz dabei, nur kein neues Servo.


Scheiß egal. Ich habe 30 Drachen dabei, 3 kite buggys, Omas Rollstor, nen bokart,....

Ich bin begeistert. Das Projekt war trotz des servodefekts ein voller Erfolg
 

Twinstar-Klaus

Erfahrener Benutzer
#7
Na das hört sich doch richtig gut an.
ein neues Servo und es geht wieder los.
Hoffe du hast ein schönes Video gemacht.....
Wünsche Dir noch einen schönen Urlaub !
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#9
ich bin gerade erst aus dem urlaub gekommen und werde morgen ein video seiner jungfernfahrt sowie einiger weiterer Fotos online stellen. ABER das ganze ist noch nicht zuende. das Servo in der Front wird getauscht und die Anlenkung eventuelll noch etwas verändert.



Stay tuned
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#10
sooo nun gibt es endlich ein paar neue Fotos und ne genaue Problembeschreibung :D vllt hat jemand von euch ne idee. (insgeheim hoffe ich, es ist NICHT das 35€ servo, sondern die Stromversorgung...)


also: der Servo lenkt das Rad im entlasteten Zustand ohne Probleme. (ich heb den Buggy vorn hoch und es geht super) beim Fahren jedoch, lenkt das Servo ein, und schafft es nicht, aus der eingelenkten Position heraus auf Neutralstellung. dies geht meist erst nach erneutem Anheben des Vorderrades. Zudem habe ich festgestellt, das ich das servo MIT DER HAND festhalten kann, was bei 20 KG stellkraft m.E. nach nicht so leicht möglich sein sollte.


Zur Technik: verbaut ist folgendes Servo:

https://www.modellbau-bochum.de/Kyosho-HD-LW-20MG-Servo-LW-20MG-Digital-wasserdicht-20kg-016s

welches über ein 6V BEC betrieben wird. das Kabel ist 200cm lang (normales Servokabel) das Bec ist ein 5ampere BEC mit bis zu 26V eingangsspannung. die Spannung bricht beim Lenken NICHT ein, jedenfalls nicht am Empfänger, welcher sich wie bereits geschrieben ca 200cm weit entfernt befindet (ich würde ja fast ausschließen, das es am Innenwiderstand des Kabels liegt, aber ich schreibe einfach alles was mir einfällt)

nun zu den Bildern:
Foto 01.09.17, 13 26 37.jpg Foto 08.09.17, 08 54 21.jpg Foto 08.09.17, 08 54 25.jpg

und hier das Video vom Maiden: https://www.dropbox.com/s/gpfy7v079el3e5g/Video 01.09.17, 14 35 10.mov?dl=0
 

post

Erfahrener Benutzer
#11
Tolle Bilder,
kannst du das Servo mal ohne die zwei Meter Leitung versorgen?
Denn zwei Meter ist schon recht viel bei der Leistung was gefordert wird.
Ein Versuch wäre es mal Wert.
Wenn da unter Belastung ein Volt Spannungsabfall sein sollten, dann hat das Servo schon weniger Leistung
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#13
das wäre eine Möglichkeit. auch kein Großer akt, 12V direkt vorn hin zu legen und dann dort das BEC hin zu setzen. Platz ist auf dem Riesen Teil ja genug. Ich werd mal das messgerät dazwischen hängen und mal messen was die Spannung sagt. vllt wäre das schon des Rätsels Lösung, wenn der Buggy nicht eine Stunde lang fuhr, und dann irgendwann den dienst Quittiert hätte. Aber ein erster Anhaltspunkt ist es allemal.
 

Twinstar-Klaus

Erfahrener Benutzer
#15
Schöne Bilder !
Wenn du das mit den Servo gelöst hast
Kannst du auch den nächsten Urlaub komplett durchfahren.
Nochmal gesagt geiles Projekt was du da auf die Beine gestellt hast
 

Nimrod

Erfahrener Benutzer
#16
Ich danke dir Klaus. Ich hab noch einiges an Stoff über, und werde wohl noch ein Fock Segel anfertigen, um für etwas kontinuierlichen vortrieb zu sorgen. Das Servo ist zwar das eventuell teuerste, aber trotzdem leicht zu lösende Problem. Das bekomme ich schon hin. Für den nächsten Sommer ist fpv und 2 Kameras geplant. Genug Platz ist ja. Der Sender wird an der madtspitze in 2,5m Höhe platziert, da sollte ich genügend Durchsatz fürs Videosignal haben:)
 

cesco1

Erfahrener Benutzer
#17
Probleme mit spannungsabfall wegen langer leitung kann man umgehen indem man nicht 5V über die leitung sendet, sondern die ganze akkuspannung, z.b. 11V. Dann kommt kurz vor das servo eine eigene BEC.

Ich verwende sowas als BEC (3A kurzzeit, 10 stück 7 eur):


Damit kann man das servo auch langsamer machen indem man z.b. 4V einstellt. Dann saugt das servo nicht soviel strom beim anlaufen.
 
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Nimrod

Erfahrener Benutzer
#18
Es gibt etwas neues...

nach der Winterpause, Elanverlust und einer Examensarbeit habe ich heute mal aus spaß das servo zerlegt, welches bei der jungpfernfahrt den Geist aufgegeben hat. Es zeigte sich, das sich vom Metall servo (wir erinnern und, 20KG Stellkraft...) von den beiden größten Stirnrädern jeweils ein Zahn abgebrochen ist. Ich glaube fast, das dies nicht beim Fahren, sondern bereits im Vorfeld bei der Montage passiert ist und auf Reine Dummheit meinerseits zurückzuführen ist. Wie dem auch sei, ich stehe nun mit verschiedenen Händlern in Kontakt bzgl. eines Austauschgetriebes (dann muss ich kein neues Servo kaufen) alternativ kauf ich nen neues und tausche die entsprechenden Teile aus. danach ist der Gerät wieder einsatzbereit, und für den nächsten Strandurlaub vorbereitet.

um zu verhindern, dass das neue Servo zu starken Belastungen ausgesetzt wird, konstruiere ich zudem eine Art Servo-Safer, welcher das Lenkgestänge gegen äußere Einflüsse und Schlage entkoppelt.
 
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s.nase

Erfahrener Benutzer
#19
Ein vernünftiger servoSaver der auch völlig spielfrei arbeitet, ist noch ganz so einfach. Bin gespannt wie du das lösen willst. Selber hab ich mal mit einer ServoSchubstange und integierten ServoSaver experimentiert.
 
FPV1

Banggood

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