Kugelumlaufspindel oder Trapezgewindespindel mit 2 Muttern im Block ?

foliastar

Erfahrener Benutzer
#1
Hallo,

Ich kann meine, im bauzustand befindende, CNC Fraese evtl statt mit Trapezspindeln, mit Kugelspindeln ausstatten.

Im Grunde waren TR12x3, mit zwei Muttern im Spannblock, geplant....soll das Backlash minimieren.
Dagegen stehen einfache Kugelspindeln und der erhöhte Kaufpreis.


Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen dazu?

Danke
Sascha
 
#2
Moin,

interessant wären erstmal die Maße (Verfahrwege) von dem Teil - vor allem, weil Du 12mm-Spindeln geplant hast.

Dann wäre noch interessant, welche Parameter denn für Dich eine Rolle spielen.

Schnell fahren, dauerhaft schnell fahren, viel 3D, hohe Wiederkehrgenauigkeit (Umkehrspiel)?

Mit billigen KUS hats Du eben keine höhere Präzision - kannst nur mit schlechteren Motoren schneller fahren.
Allerdings dürfte auch die billigste KUS einem 08/15-Trapezantrieb überlegen sein.

Der hat aber viel mehr Potential bzgl. Präzision und Geschwindigkeit, der aber fast nie ausgeschöpft wird. Nur eins geht damit definitiv nicht - dauerhaft schnell fahren.

Gruss
Karl
 

Mayday

Expert somehow
#3
Ich würde für eine Fräse jederzeit selbst einfache Kugelrollspindeln den guten Trapezgewindespindeln vorziehen. Man hat selten so guten Staubschutz, als daß die TrG Spindeln nicht nach einiger Zeit etwas schwergängiger gehen (GFK Staub etc...). Schmutzabstreifringe halfen bei mir damals auch nicht so sehr, wenn nicht penibelst eingestellt.
Die KuR Spindeln kann man sehr einfach sauber machen, weil man mit weichem Lappen die Oberflächen sehr gut erreicht. Gut zusammendrücken, Spindel drehen, neu abschmieren und gut.

Bei den einfachen KuR Spindeln hatte ich noch keine Ausfälle oder übertriebenes Spiel bisher (habe die Komponenten aber nun nicht mehr). Man kann auch eine zweite Mutter aunbauen, die dann im Zweifelsfall gegeneinander leicht verspannt werden können. Bisher aber noch gesehen, daß das gebraucht wird.

Bei größeren Lasten fürde ich auch keine TrG Spindel mehr nehmen. Elektronik und Motoren müßten dann zur Sicherheit schon größer sein, als dies bei KuG der Fall ist.

Meiner Meinung nach hast Du auch bei günstigen KuG Spindel einen guten Kompromiß zwischen Leichtgängigkeit und Spielfreiheit. Die Toleranzen reichen für Hobbyfräsereien dicke auch (Längentoleranzen der Spindeln!) und man kann sich mal eine oder zwei Ersatzmuttern in die Schublade legen.
 

foliastar

Erfahrener Benutzer
#4
Hallo,

Im Grunde möchte ich eine akzeptable Genauigkeit erreichen.....und nicht ewig lange brauchen.
Die Verfahrwege sind 550mm und 350mm Z in etwa 100mm.

Das ganze hat eine Brushless spindel mit ER11.

Die Fräse soll auch Alu akzeptabel Fräsen können, ich denke Fräsgeschwindigkeit so etwa 5mm pro sekunde........Frästiefe so bei 2mm ein Vorgang.

HAbe 2,5A 110Ncm Schrittmotoren und Steuerung von Letmathe.
 
Zuletzt bearbeitet:
#5
Die Verfahrwege sind 550mm und 350mm Z in etwa 100mm.
D.h.: Spindellängen um 700 x 500 mm - da würde ich persönlich nicht mehr mit 12mm-Spindeln planen.

Die Fräse soll auch Alu akzeptabel Fräsen können
Das hat mehr mit der Stabilität der Mechanik und der Führungen zu tun. "Alu" ist natürlich ein weiter Begriff - ein paar Aussparungen in einer 2mm-Frontplatte, wo es nicht auf Zehntel ankommt, sind andere Anforderungen, als z.B. Lagersitze.

ich denke Fräsgeschwindigkeit so etwa 5mm pro sekunde
Das sind 300mm/min - nix worüber man sich Sorgen machen müsste. Eher über die lästigen Leer-/Referenzfahrten. Das macht bei der Geschwindigkeit wirklich keinen Spass! :D

HAbe 2,5A 110Ncm Schrittmotoren und Steuerung von Letmathe.
Würde mal schätzen, dass Du damit (auch bei guter Plaung und sorgfältigem Aufbau) mit Trapez nicht über 2m/min kommst (eher drunter). Mit KUS sicher auch schneller....
 

Mayday

Expert somehow
#6
Denke genauso! 5mm/sek bei 2mm Zustellung in Alu sind schon nicht mehr sooo wenig bei einer leichten Fräse. Plan besser 16er Spindeln oder mehr (reichen aber, meine ich). 2,5A Motörchen sind dann bei den Leistungsanforderungen auch nicht zu hoch gegriffen.
Bei der Länge sind KuG Spindeln auch noch nicht so teuer, selbst die Mittelklasse nicht.
 
#7
Mit meiner Eigenbau Brushless-Spindel schaffe ich gerade so 300mm/min in 1,5mm GFK (bei 1,8mm Fräsern) 2mm in Alu wird da schwer werden tippe ich, vor allem da du ja auch noch weniger Drehzahl haben wirst. Der dünne Fräser nimmt bei der Drehzahl nich so viel Material weg und mehr Kraft bringt auch nix wenn der Fräser dann die Biege macht.

Is aber eigentlich Offtopic in diesem Thread.
 
#9
Liegt ja dann an der Drehzahl oder? Power hat der Motor ja satt (läuft quasi im leerlauf), nur Drehzahl ist eben momentan max 17000upm. Kraft brauch er bei den dünnen Fräsern ja auch nicht viel, die kann der Fräser ja eh nicht aufs Material übertragen.

Mit wie viel upm, Vorschub, Zustellung fräst ihr denn bei nem 2mm Fräser und z.B. Alu oder GFK
 

foliastar

Erfahrener Benutzer
#10
Hy,

Wie und was genau ist noch etwas offen, ist halt ne Hobbyfräse.....
Eine Lagerpassung ist sicher nett, aber ob ich sowas fräsen werde wieß ich noch nicht.

Ich denke das Ihr recht habt, wenn ich KUS nehme werde ich mehr Optionen haben und etwas genauer sein.

Ich dachte nur das meine TR12 mit 2 Muttern, für den Anfang reichen werden.
Dann werde ich wohl erstmal mit den TR12 arbeiten, die habe ich ja schon.....und dann bei Zeiten meinem Dreher die KUS geben und auf das gleiche Wellenmaß drehen lassen......so kann ich das ganze einfacher tauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
#13
Ich würd dir ne Kugelumlaufspindel empfehlen, das hat sich durchweg besser bewährt als ne Trapezspindel...is einfach deutlich reibungsarmer.

OFF:
Also ich kann nur mit Erfahrungswerten für dickere Fräser dienen - dünne Fräser (so unter 4mm) sind in Alu aber grundsätzlich problematisch - kriegst keine vernünftigen Späne zustande, weil die sich einfach wegbiegen...
Der Schneidstoff ist Hartmetall oder HSS?

- HSS: vc ~50m/min, fz ~0.03mm
- HM: vc ~100-300m/min, fz ~0.05mm

Je nach Materialmischung, bzw. Legierung sind die Schnittwerte von Kunststoffen und Aluminium ähnlich. Das oben sind mal Richtwerte, die natürlich von der Aufspannung und Maschine abhängig sind. Oberste Priorität ist für Kühlung zu sorgen, dünne Emulsion ist wichtig, da hier hauptsächlich Hitze entsteht und dir das Material den Fräser schnell zuschmiert. Da machts dann nur kurz *klick* und ab isser. Wichtig ist, dass die Werkzeuge scharf sind, vorallem bei Kunststoff, da die Werkstoff fast schon zu weich sind. Da drückt das Werkzeug gern mehr als, dass es schneidet. Bei Alu kann man HSS gut nehmen, bei Kunststoff sollte es fast ausschließlich HM sein um gute Ergebnisse zu erzielen.

Meine Empfehlung sind 2-Schneider, unbeschichtet bei HSS, beschichtet bei HM. Mit den Schnittwerten muss man etwas spielen, ich weiß nicht welche Werkzeuge du zur Verfügung hast. Kunststoff ist definitiv ein Werkstoff, bei dem zuerst die Spindel mit der Drehzahl am Anschlag hängt. Da kann man richtig die Sau rauslassen. :)
 
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