Vorweg: dieser Beitrag ruht schon seit längerem in meinem PC; ich warte darauf, einen „passenden fred zu finden, in den ich dieses „Ungetüm von Beitrag gefahrlos einfliessen lassen kann“; einen eigenen fred wollte ich deswegen nicht aufmachen.
So jetzt: Moin allerseits!
So etwa im Mai letzten Jahres packte mich urplötzlich der grosse Wunsch, noch einmal den „Mosquito“ zu bauen. Noch einmal, weil ich den vor ca. 30 Jahren (+-) schon einmal als E-Flieger gebaut habe. Noch mit Mabuchi 540 und Fernwelle und 6-er-Pack NiCd-Akku … Er flog einen Tag (sehr gut) und starb dann den Heldentod, weil ein Clubkamerad meinte, ihn mit der Winde hochziehen zu können und ich das zu spät bemerkte.
Also: es sollte noch einmal der „Mosquito“ sein. Baupläne wurden bei ebay ersteigert - viel zu teuer, wie ich später merkte, aber immerhin „Original“. Nach intensiver Planungsphase stand fest, dass …
… 1 Original-Mosquito gebaut werden sollte, auch mit Originaltechnik, die ich noch hatte;
… 1 Mosquito mit modifizierter Flügelbefestigung, modifiziertem Profil incl. Querruder und Brushless- Antrieb und LiPo.
Für Bau (und spätere einzuplanende Reparaturen) sind mehrere Flügelsätze nötig und noch mehr Rippensätze. Die sollten in Blockbauweise entstehen. Um die Musterrippen vor zu grossem Verschleiss beim Schleifen etc. zu schützen, sollten diese aus Edelstahl und (versuchsweise) aus Alu bestehen. Die konnte ich natürlich nicht selber herstellen. Also wurden aufwendig die Rippen gescannt, in Corel Draw per Beziers nachgezeichnet und als dxf-files gespeichert, um sie dann bei einem gewerblichen Anbieter lasern lassen.
Und das ging schliesslich ganz schön ins Geld!!!!
Der Wunsch, das Geld anderweitig besser verwenden zu können, führte dazu, dass ich mich immer mehr mit der CNC-Technik befasste (leider bisher nur theoretisch), bis schliesslich der Wunsch nach einer CNC-Fräse dem „gesunden Menschenverstand“ nicht mehr unterzuordnen war. Es ist beschlossene Sache: eine CNC-Fräse muss her!
Nun ist der Wunsch das eine - und die Realisierung das andere. Zeit habe ich ja nun „genug“, da inzwischen Rentner; nur: mit einer Rente knapp über 1.000 Euro (gut, dass meine Frau eine Rente bezieht, die meine bei weitem übersteigt), bleibt eigentlich für teure Hobbies nichts übrig. Na ja, fast nichts, ein bisschen sparen konnte ich doch, sodass ich für mein Hobby Modellbau nun etwa 2.500 Euro zur Verfügung habe. Aber so ein Betrag erspart sich für mich nicht gerade einfach und deshalb will es auch SEHR gut überlegt sein, wofür, d.h. für welche Fräse, ich das Geld ausgebe.
Mittlerweile bin ich
a. Sehr viel schlauer
b. Sehr viel unsicherer und
c. Sehr viel „verwirrter“
geworden.
Welche Alternativen habe ich?
1. Eine Fertigfräse.
Wäre nicht schlecht, da hast Du alles aus einer Hand – und wenn es aus dem EU-Raum kommt, auch noch die Chance einer funktionierenden Garantieabwicklung. Eventuell auch noch die Sicherheit (?), dass „made in germany“ verbaut wurde. Aber das kostet. Egal, es sind einige Alternativen angedacht.
1a.
Eine
Stepcraft. War zunächst mein Favorit. Scheinen ja relativ stabil zu sein für ihre Grösse. Allerdings keine Linearführungen, keine Kugelumlaufspindeln, zur Elektronik kann ich nichts sagen. Aber bei DER Spindel gehe ich mit Sicherheit davon aus, dass die nur für Holz taugt. Und das auch nicht zu dick. Mit einer Spindel der Rubrik „handgeführtes Gerät“ kann man mit Sicherheit nicht - oder zumindest nicht vernünftig - in Alu und Messing fräsen. Und das würde bei mir neben Rippen für leichte Flieger recht oft vorkommen. Selbst wenn in absehbarer Zeit eine HF-Spindel angeboten wird: ich glaube nicht, dass die Konstruktion der Fräse den dann auftretenden Kräften gewachsen ist. Ergo: wohl eher nicht.
1b.
Dann war ich begeistert von einer Chinafräse, genauer: einer von
„CARVING-CNC“. Hat: Linearführungen, Kugelumlaufspindeln, die Möglichkeit, eine vierte Achse anzusteuern, jede Menge nützliche und weniger nützliche Beigaben, HF-Spindel, ausreichend dimensionierte Elektronik - aber eben China! So hat der echt günstige Preis eben auch seine Schattenseiten; eine Garantie, die für uns Europäer nur auf dem Papier steht; Qualität, von der wir nicht wissen, ob sich das wirklich „Qualität“ nennen kann und eine recht ungewisse Ersatzteilversorgung (wobei man sich da im Fall der Fälle wohl besser der in good old Europe verfügbaren Teile bedient). Also: auch erst ´mal Warteschleife.
1c.
Also weiter umgeschaut:
Mechaplus (cnc-modellbau.net): für meine Zwecke durchaus brauchbar, aber die preiswerteren mit recht schwacher Elektronik, konstruktiv „einfach“ ausgelegt, keine Linearführungen, keine Kugelumlaufspindeln, Spar-Software. Und in einem Preissegment angesiedelt, das für mich nicht erschwinglich ist, da ich neben der Spindel auch noch „Smooth-Stepper“ (o.ä., ev. aus China) benötige, da ich über keinen LPT1 mehr verfüge.
Haase-Computertechnik: Gute Maschinen, in der Profi-Version sehr hochwertig, aber auch sehr teuer (für mich), da auch keinerlei Software. Also gar nicht erschwinglich, obwohl mir die 2500 sehr gut gefallen hat…
Die Fertiggeräte, die mich wirklich angesprochen haben, waren leider – nach Hinzurechnung aller noch notwendigen Teile – meinem Geldbeutel entwachsen.
Mixware: klasse Maschinen, sehr gute Infos auf der homepage, aber liefert in absehbarer Zeit nicht und dann wohl auch zu teuer.
BZT, Isel: zu teuer.
2. Fräsen-Bausätze.
Die zusammenzubauen, traue ich mir von der meachanischen Seite her zu. Was die Elektronik angeht, bin ich sehr unsicher. Und mit dem Löten hab ich´s auch nicht so. Mit folgenden Bausätzen habe ich mich intensiver beschäftigt:
2a.
Haase-Computertechnik: Die Maschinen gibt´s auch als Bausätze, also die gleichen Vorteile wie bei den Fertiggeräten - und die gleichen Nachteile: gut, aber für mich zu teuer.
2b.
Cnc4all: Es wird nur eine Fräse angeboten, die als Bausatz. Gefällt mir von Ausstattung und Konzeption gut, wirklich starke Schrittmotoren mit 4,2A, zwar keine Linearführungen, aber Rundführungen mit Linearkugellagern, Kugelumlaufspindeln, leistungsfähiger Controller, aber dank zuzukaufender Software sowie USB-Anbindung auch schon wieder zu teuer…
2c.
Ein ganz interessantes Angebot ist dies hier
http://fpv-community.de/showthread.php?35487-Kleine-robuste-Fr%E4se (Der Initiator liest und schreibt auch in diversen Foren aktiv mit). Das Projekt wäre sehr interessant, auch für mich; allerdings scheint der Initiator damit noch nicht so recht „in die Hufe zu kommen“. Zwar stehe ich mit ihm seit einigen Tagen in mail-Verbindung, aber über ein sehr vages Angebot, die rein mechanische Konstruktion betreffend, sind wir leider noch nicht hinausgekommen.
FAZIT:
Trotz nunmehr wochenlanger Recherchen (vielleicht schon zu vieler?) bin ich unentschlossener und ratloser als vorher. Das, was ich mir leisten könnte, „kränkelt“ mal hier, mal da, jedes Teil in einem anderen für mich wichtigen Bereich;
Die Maschinen, die mich sofort ansprechen, sind in der gesamt zu kalkulierenden Summe zu teuer. Welche Kompromisse ich eingehen muss/soll, weiss ich weniger, denn je. Soll es erst mal ein Maschinchen zum Probieren sein? (Aber dann sind auch schon 1.000 Euro weg). Oder soll es gleich „Qualität“ sein? Dann aber: welche und wieviel?
Ich weiss es nicht – und ich WILL doch unbedingt eine Fräse haben! Ticke ich nicht mehr richtig, mach´ich irgendwo einen Denkfehler?
Und das treibt mich nun seit Tagen um!
Schluss jetzt.
PS:
Inzwischen bin ich mit meinen Überlegungen so weit gekommen:
- Fertigfräse nur dann, wenn mir jemand diese Idee plausibel ausreden kann;
- „fertige“ Bausätze nur dann, wenn Projekte aus diesem Forum für mich nicht infrage kommen;
- aber in jedem Fall:
selbst bauen vor Fertigteil!
Grüsse aus Oberschwaben
Michael