Fräse selber bauen - Fragen, Fragen, Fragen

maexx

Erfahrener Benutzer
#81
Hallo Frank,

ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich mich hier mal bei dir reinhänge, aber ich denke es passt ganz gut rein.

Ich möchte mir eine Käsefräse mit den Bekannten China KUS und unetrstützen Wellen bauen, welche der freundliche Chinese gestern geliefert hat.

Nun zu meiner Frage:

Wie leicht oder schwergängig sollen diese Kugelumlaufmuttern laufen?
In meinem Fall nutze ich die SFU1605 mit den Muttern RM1605. So wie sie vom Chinesen kommen dreht sich die Mutter sehr streng. Wenn ich die Mutter halte und mit 2 Fingern die Welle drehe lässt sich diese nur schwer bewegen. Nun haben aber diese Muttern an beiden seiten je 2 gegeüberliegende Madenschrauben, welche (glaube ich) die weißen Kunststoffabstreifer fixieren. Löst man diese ein wenig, so wird die Mutter sehr leichtgängig. Darf man das machen, oder wird die Mutter dann ungenau, bzw. hält das Fett nicht mehr richtig in der Mutter?

Und welches Fett würded ihr zum schmieren der Muttern verwenden?

Danke Frank im voraus dass ich mich hier reinhängen durfte (hoffe ich zumindest) ;-)
Wie sieht eure MEinung dazu aus?

Grüsse
Markus
 
#82
Moin,

Wie leicht oder schwergängig sollen diese Kugelumlaufmuttern laufen?
Relativ leicht. Die SFU1605 haben ca. 85% Wirkungsgrad. D.h.: Die drehen sich nicht grade von alleine, aber wenn Du die Spindel festhältst und seitlich mit dem Handballen an der Mutter vorbeistreifst, bewegt die sich schon (normalerweise).
Andersurm - wenn Du die mal kräftig rotieren lässt (von Hand) läuft die immer ein wenig nach, bis sie stehenbleibt.

http://youtu.be/7VwrIvAFND4

Löst man diese ein wenig, so wird die Mutter sehr leichtgängig.
Also entweder ist die noch völlig ungeschmiert (das wäre ungewöhnlich), oder verkehrt zusammengebaut. Die Dichtungen haben ja auch ein "Gewinde" und das muss zum Gewinde der Spindel passen. Wenn die gegeneinader verdreht sind, dann gehts schwer und dichtet auch nicht richtig ab.

Darf man das machen, oder wird die Mutter dann ungenau, bzw. hält das Fett nicht mehr richtig in der Mutter?
Nunja - mal salopp gesagt: Das wäre nur die "zweitbeste" Lösung :D Ich hätte da schon ein bisserl Sorgen, dass irgendwann die Madenschrauben im Antrieb liegen und auch Dreck reinkommt. Ungenauer wird die Mutter deshalb sicher nicht - die "Präzision" kommt ja von den Kugelumläufen - nicht von der Dichtung. Wenn Dreck reinkommt, wird die natürlich schneller verschleißen und dann auch "ungenauer" werden.

Und welches Fett würded ihr zum schmieren der Muttern verwenden?
Da gehen die Meinungen durchaus auseinander. Das geht von sehr dickflüssigem Öl bis zu recht "dünnflüssigen" Fett. Es sollte schon ein vernünftiges Produkt sein - ideal ein Lithiumseifenfett ohne Zusätze (wie Teflon).

Persönlich benutze ich Mobilgrease XHP222. Bei Hermann (www.mixware.de) findest Du Empfehlungen und auch bei den Spindelherstellern (Hiwin, THK usw..)

Gruss
Karl
 
#83
Hallo Markus,

sofern Deine Fragen in den Kontext passen darfst Du gerne hier fragen :D

Ich habe als Fett das Liqui Moly 3552 (ca 5,- / 400gr Kartusche) geordert.

Wie Karl schon schrieb - wichtig ist: Lithium verseiftes Fett OHNE Zusätze (MoS2, Teflon, etc.).
Ich habe noch geschaut nach NLGI-Klasse 2 ( Konsistenzkennzahl), ähnliche Parameter wie das von Hermann empfohlene Shell Alviana, gute Förderbarkeit in Zentralschmierungen (wegen der Konsistenz) und mitbestellbar ohne zusätzliche Versandkosten. Dann sollte das nach meinem Laienverständnis für unseren Anwendungsfall wohl passen.

Hurra! Meine 300mm Kugelumlaufspindel für die Z-Achse vom Chinamann zum Testen ist gerade eingetrudelt.

Viele Grüße
Frank
 

maexx

Erfahrener Benutzer
#84
Hi Leute,

danke für die schnelle Antwort! Ich hab wohl den Neuen am Fliesband erwischt:

Alle Dichtringe waren falsch herum eingebaut. Also die Seite, die nach außen gehört war nach innen gerichtet. Hab ich entdeckt nachdem ich mir das Bild in Karls Baubericht angesehn habe: http://fpv-community.de/showthread.php?35487-Kleine-robuste-Fr%E4se/page23 (Bild der Mutter in Beitrag 226) Da sieht man an dem Dichtring 4 kleine Rillen, die waren bei mir nach innen verschraubt. zusätzlich waren beide Ringe mit den Madenschrauben so zugeknallt, dass sie geklämmt haben. Würde der chinese wohl Transportsicherung nennen ;-)

Danke für die Tipps für das Fett, werd ich mal besorgen, bis die Fräse steht hab ich noch ein wenig....

Danke euch!
Markus
 

fpv-floh

Erfahrener Benutzer
#85

maexx

Erfahrener Benutzer
#86

fpv-floh

Erfahrener Benutzer
#87
Ich hab dieses Set geordert. Montiert ist es noch nicht, daher Info erstmal ohne Gewähr :cool:

Edith sagt: ACHTUNG, falscher Link.... dieses Set ist das richtige
 
Zuletzt bearbeitet:
#88
So, meine Kugellager sind eingetrudelt.
- 7201.BE-2RS für die Festlager
- 6200-2RS für die Loslager

Bei den 7201 ist der Außenring ja auf der einen Seite schmal und auf der anderen Seite dicker.
Festlager-vor-Stirnplatte.jpg
Was wäre denn hier die Einbaurichtung der Wahl?

Vielleicht komme ich ja die Tage mal zum Drehen der Lagerschalen.
Für Durchmesser 30 bzw. 32mm liegt der Passungsbereich bei max 3/100 Übermaß.
Das wird anspruchsvoll für einen Drehanfänger.

Spricht eigentlich irgendwas dagegen bei zu großer Passung die Lager mit Loctite 638/648 einzukleben?

Viele Grüße
Frank
 

fpv-floh

Erfahrener Benutzer
#89
Das wird anspruchsvoll für einen Drehanfänger.
Hi Frank,

wie heißt es so schön: dem Ingenieur ist nichts zu schwör :p

Im Gegensatz zu meiner recht hemdsärmlig gebauten Fräse tut es gut das hier auch mal einer die Sache gut durchdacht angeht. Wirst dir sicher auch bei der Drehmaschine im Vorfeld Gedanken über Vorschübe und Drehzahlen gemacht haben. Und wenn es dann doch nicht passt, getreu nach dem Motto: "was nicht passt, wird passend gemacht" fortfahren oder neues Halbzeug einspannen :cool:

Bin gespannt auf deine Fräse!

Gruß,
Florian
 
#91
Die Schrägkugelager werden mit der dickeren Aussenseite, Gegenüberliegend zueinander im Festlager montiert.
Die dünnere Seite nimmt im inneren die Spindellast (Achslast/Vorspannung) auf und zeigt nach aussen.

Technische Zeichnung;)
<l>​
------I>-<I-------
<l>​


Grüße Jörg

Na, wo klemmt das Bit, dass hier nix mehr kommt?
 
Zuletzt bearbeitet:
#93
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure bisherige Hilfe. Leider bin ich privat und beruflich voll ausgelastet, sodaß derzeit kein Spielraum bleibt.
Sorry, ich hoffe das es im Herbst/Winter weiter gehen kann....

Viele Grüße
Frank
 
#94
So, nach langer Zeit mal wieder ein kleines Update.
Fräse2014-11-14a.jpg

Ich habe die Konstruktion nochmals auf eine leichte Montage abgeklopft. Dabei z.B. den Wagen auf Z gegen ein Flansch-Modell getauscht, das dann von vorne befestigt und justiert werden kann (Danke an Heini für den Tip in seinem Blog!).
Fräse2014-11-14b.jpg Fräse2014-11-14e.jpg


Fräse2014-11-14c.jpg



Die Lagerschalen für das Festlager habe ich so geplant, dass ich das Teil durch die Durchgangsbohrungen an der Wange befestigen und ausrichten kann. Anschließend wird der Motor an den geschnitten Gewinden (rot) im NEMA-Raster befestigt.
Fräse2014-11-14d.jpg


Abmessungen: (Verfahrwege in Klammern)
Lange Achse 800mm (ca 620mm)
Portalbreite zwischen den Wangen: 600mm (470mm)
Höhe Portalunterkante über Rahmen: 140mm (ca. 106mm)

Linearführungen:
Alle Linearführungen sind so gewählt, dass ich alles ohne Aufdopplungen/Einsenkungen der Mutterngehäuse montieren kann.
Lange Achse: 2xHRC25FN pro Achse (Distanz zwischen den Außenkanten der Wagen ca. 180mm)
Portal vorne: 1xHRC30ML
Portal oben: 1xHRC20MN
Z-Achse: 1xHRC30FL

Alu-Profile:
Rahmen: 90x45 schwer
Portal: 120x40 schwer

Alu-Platten: fein gefräst
Stirnseiten: 8mm
Rest: 15mm

Dimensionierung:
Bei den Wangen habe ich ca. eine Fläche von 160x180mm zwischen den Befestigungen.
Somit komme ich hier bei 50N pro Seite auf ca 3,9 hunderstel bei freier Durchbiegung.
Beim Portal (600mm, 120x40 schwer) bei 100N mittig auf ca. 1,6 hunderstel (beidseitig aufliegend).

Das erste Angebot von CPC-Europe ist bereits eingetrudelt. Romani weigert sich wohl noch Preise zu nennen :eek:
Wie sind denn Eure Erfahrungen mit den Anbietern (Preis,Service, etc.)?

Nun muss ich bei nächster Gelegenheit mal Zeit finden zum Lagerschalen drehen - dann kann ich mir mal Gedanken zu den exakten Abmessungen der KGS machen...

Gruß
Frank
 
#95
Die Lagerschalen für das Festlager habe ich so geplant, dass ich das Teil durch die Durchgangsbohrungen an der Wange befestigen und ausrichten kann. Anschließend wird der Motor an den geschnitten Gewinden (rot) im NEMA-Raster befestigt.
Das muss nicht so kompliziert sein - die Motorbefestigung kannst Du auch durchschrauben und die Lagerschale somit per "Pressung" befestigen...

Gruss
Karl
 
#96
Hallo Karl,

ja, das würde wahrscheinlich auch gehen. Da ich aber die Lager nicht in die Wangen einfräsen kann, brauche ich 2 Lagerschalen.
Die Lagerschalen sind jeweils 12mm, die Motorhalterung wahrscheinlich ca. 50mm?. Da komme ich auf eine Gesamthöhe von fast 75mm. Das wird mit M5x80 vermutlich etwas knapp - und längere habe ich bei meinen "Standard"-Lieferanten nicht gefunden.
(und mit Gewindestangen frickeln ist nun auch nicht so prall).

Gruß,
Frank
 
#97
Da ich aber die Lager nicht in die Wangen einfräsen kann, brauche ich 2 Lagerschalen.
Du kannst auch in die Wangen nur die Aussparungen reinmachen, aussen eine Lagerschale drauf und das andere Lager von unten plan gegen die Lagerschale. Das funktioniert.

Dann 12mm + 45 für den Motorhalter bzw. je nachdem, wie die Spindelenden abgedreht sind. Ich komme mit M5x70 aus.


Gruss
Karl
 
#98
Oder vergiß den Aufwand und nimm einfach die Motorhalter und Lagerschalen von mixware...
Man muss nicht immer das Rad neu erfinden...
 
#99
Oder vergiß den Aufwand und nimm einfach die Motorhalter und Lagerschalen von mixware...
Dann käme noch das System infrage: Motorhalter, Festlagerflansch. Mir bauen die alle (auch die von Hermann) zu sehr auf. Das geht besser, auch mit kleinem Aufwand/Kosten.

bitschieber hat gesagt.:
Lange Achse: 2xHRC25FN pro Achse (Distanz zwischen den Außenkanten der Wagen ca. 180mm)
Portal vorne: 1xHRC30ML
Portal oben: 1xHRC20MN
Z-Achse: 1xHRC30FL
Die Konfiguration würde ich nochmal überdenken. bspw. bei der langen Achse HR einzusetzen (falls es die noch gibt) - das spart ca. 5€ pro Wagen und wäre an der Stelle kein Nachteil. Ebenfalls der 20er oben auf dem Portal - das Ding hat nix zu tragen und ist eigentlich nur Hosenträger zum Gürtel.. :D

Bei den beiden 30er hat man jeweils die volle Last der Achse auf einem Wagen. Hier würde ich über V2 nachdenken und auch über Kugelketten. Zusatzdichtungen gibt es für die DInger auch, die sind aber verhältnismäßig teuer.

Gruss
Karl
 
Zuletzt bearbeitet:
Bzgl. der Lagerschalen wollte ich erstmal versuchen die selber auf meine Drehe herzustellen.
Passungen sind zwar wohl nicht unbedingt ideal für die ersten Schritte - aber ein Fallback auf die Lagerschalen von mixware oder cnc-laden geht ja immer noch (sind aber wohl von beiden derzeit nicht verfügbar).

Ich vermute mal, dass HR der Vorläuger von HRC ist?
Hierzu finde ich keine offiziellen Unterlagen auf den Seiten von CPC/Chieftec Taiwan.
Kann ich ja bei Gelegenheit mal bei CPC-Europa anfragen ob da noch was möglich ist.

Tja, die Hosenträger- kosten ca 85 EUR. Wenn ich deine Bindfadenversuche richtig in Erinnerung habe, dann brachten die ca. 5/100 im Zugversuch. Falls ich die später mal nachrüsten will, dann darf ich alles komplett zerlegen und neu justieren.
Ich glaube, dann lieber direkt einmal richtig.

V2? Das Thema Vorspannung kann ich extrem schwer einschätzen. War da nicht was, dass mit höherer Vorspannung die Anforderungen an die Bautoleranzen immer kleiner werden?
Bezgl. der Hebel liegen Deine Kleine und mein Entwurf glaube ich nicht sooo weit auseinander.
Meinst Du, dass ich mir da mit V2 nicht evtl. Ärger einhandele zumal ich noch nichts fräsen kann?
Welche Auswirkungen hat das auf die Anforderungen beim Antrieb?

Viele Grüße
Frank
 
FPV1

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