Brushless Micro-Quad für FPV (erster "richtiger" Quad)

Novgorod

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#1
Servus,

ich bin noch nicht sehr lange bei der RC-Fliegerei dabei und hatte bisher eher nur mit RTF-Quads (Nanos und Micros) und Helis der "Spielzeugklasse" zu tun gehabt. Nun ist es langsam an der Zeit, sich etwas solideres zuzulegen - allerdings wollte ich nicht gleich mit einem 250er+ Racing Quad einsteigen, sondern mit einem brushless Micro (<200mm), der auch für FPV geeignet ist.

In dieser Größe gibt es wenig Auswahl an Frames oder Kits. Ich habe mich so gut es geht informiert und zumindest was "fast-all-inkl."-Kits angeht, scheint es wohl nur den Hermit Micro und den RotorX Atom zu geben. Daneben gibt es noch eine Hand voll Frames (z.B. LKTR120 oder Eyefly Scout). Die beiden Kits kommen eher weniger in Frage, zum einen weil's extrem teuer wird (inkl. Steuern + Zoll), zum anderen ist laut diesem Thread die Qualität/Performance von den ganz winzigen brushless Motoren (eher auf den Hermit bezogen) wohl nicht besonders...

Alles in allem bleibt wohl nur die individuelle Zusammenstellung statt Kit - ähnlich wie das, was der-Frickler ziemlich beeindruckend gebastelt hat. Die Teileliste schaut sehr vernünftig aus, daher würde ich mich daran orientieren. Ich habe nur leider überhaupt keine Erfahrung, wie man die Komponenten richtig dimensioniert und was miteinander kompatibel ist - daher brauche ich hierbei eure Hilfe...

Rahmen/Motoren/Propeller:
Den Rahmen selber fräsen wie der-Frickler kann ich nicht, aber die Geometrie des Rahmens bestimmt letztendlich die Größe der Motoren, der Propeller und, die Zellenzahl (2S, 3S, 4S?) - oder? Die perfekte Motorgröße scheint 1306 (3100kV) zu sein. Was ist die ideale Propellergröße (3", 4"?) dafür in Verbindung mit der Zellenzahl? Und welcher Rahmen wäre geeignet? Der Eyefly Scout ist schick, nicht zu teuer und würde keinen Zoll-Stress machen, bietet aber nur Platz für 3"-Propeller (oder?) - was würdet ihr empfehlen?

ESCs/Akku:
Die 1306er Motoren sind für 2-3S geeignet und ziehen max. 8A an Strom - da müssten 12A ESCs mehr als ausreichen, oder? Interessanterweise sind im Eyefly-"Kit" 20A ESCs dabei (-> Overkill?)... Und welche sind empfehlenswert? Was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Firmwares (BlHeli etc.)? Was macht Sinn und muss man die selber anpassen oder gehen da prinzipiell alle Hobbyking-Dinger? Dann bleibt die Frage: 2S oder 3S? der-Frickler hat 2S 1000mAh genommen; 3S macht mehr Wumms, der Akku ist aber schwerer (oder?) - was ist da die beste Balance?

Controller/OSD:
der-Frickler empfiehlt AfroMini32 und Micro Minim OSD - letzteres schaut für seine Größe ziemlich alternativlos aus, oder? Wichtig ist, dass das OSD mit dem Controller und dem Receiver (RSSI) kompatibel ist - sonst habe ich keine Präferenzen, was den Controller angeht (ich nehme an, programmierbare PID-Parameter und verschiedene Modi [Manual, Auto-Level usw.] haben sie alle).

FPV-Kamera/Videotransmitter:
Welche Kamera empfiehlt ihr? Ich habe viele Videos angeschaut (CCD vs. CMOS, billig vs. Marke) und bin völlig unschlüssig - da helfen nur Erfahrungswerte. 120° (oder so) an Blickwinkel sollte passen. Beim Transmitter ist wichtig, dass die Eingangsspannung gefiltert wird, so ist zumindest der Eindruck aus all den Videos. Und am besten soll er auch gleich die Kamera (mit gefilterter Spannung) speisen - Empfehlungen? Als Receiver werde ich wohl irgendeine Fatshark anschaffen, der Transmitter muss also damit kompatibel sein. Achja, kann man eine billige China-Antenne nehmen oder gibts da was zu beachten?

RC-Fernsteuerung/Receiver:
Da das mein erster "richtiger" Quad wird, brauche ich auch eine "richtige" Fernsteuerung - sollte aber nicht weit über 100€ liegen. Telemetrie und zuviel Schnickschnack ist nicht nötig, sie sollte nur möglichst viele verschiedene Empfänger/Protokolle unterstützen (u.a. Blade Quads), ggf. per Zusatzmodul o.ä. - was wäre ein gutes Einstiegsmodell? Entsprechend muss der Receiver für den Quad kompatibel sein, ein RSSI-Signal fürs OSD haben und natürlich möglich leicht sein...

Hab ich noch was übersehen? Gibts sonst noch was zu beachten? Fragen über Fragen, aber ich bin mir sicher, dass ihr mir weiterhelfen könnt...
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#2
Ich meine es jetzt wirklich ganz ganz lieb: Lies noch mal weiter. Das sind noch zu viele und zu undetaillierte Fragen und Du wirfst noch einiges durcheinander. Wo soll man da anfangen? Du kommst von Motoren auf Antennen etc.

Entweder kaufst Du dir ein DJI 450er Kit und lernst beim Zusammenbauen und fliegen eines Kits und steigerst dann Deine Ansprüche. Oder Du versuchst das unmögliche und willst gleich den ultimativen, besten, billigsten etc. Copter, den es nicht so gibt.

Außerdem: Es gibt hier unzählige Zusammenstellungen für Anfänger und sehr sehr viele detaillierte Bauberichte. Such Dir was aus, was Dir gefällt und bau es nach. Und trenn Dich von dem Gedanken, dass man irgendwo wirklich sparen kann. Eine Funke für 100 Euro gibt es, aber Du bist nicht der erste, der das so macht und dann ein halbes Jahr später feststellt: Hätte ich doch 50 Euro mehr für die Telemetrie ausgegeben. Aber solche Fehler machen wir alle ... (und nicht umsonst gibt es schwarze Kassen ....)
 

Novgorod

Neuer Benutzer
#3
Ja, es sind viele Fragen und ich erwarte nicht, dass mir jemand eine detaillierte Anleitung schreibt. Aber das Anliegen ist relativ spezifisch (kein 450er Kit, sondern <200), was die Auswahl schon stark einschränkt - und genau hierfür wollte ich bloß ein Paar Erfahrungswerte und Anregungen hören; an 50€ mehr oder weniger sollte es auch nicht scheitern...

Die Fragen sind einigermaßen nach Priorität sortiert - es würde also schon sehr viel weiterhelfen, die passende Geometrie in dieser Micro-Größe zu finden, d.h. eine Abstimmung zwischen Rahmen, Motoren und Gewicht...
 

puk

Erfahrener Benutzer
#4
Hallo,

Rahmen/Motoren/Propeller: ....
würde dir aus eigener Erfahrung mit einem aktuellen Aufbau stark empfehlen, von micro/nano Rahmen Abstand zu halten und dir zunächst gut und breit verfügbare "Standard-Ware" im "Standard-Format" zu holen. Was bringt dir ein schicker nano Quad mit 3" Props, wenn du die beiden mitgelieferten Sätze Props durch hast -> lese hier was von "Sonderanfertigung nur mit Bundle verfügbar".

Wenn dir ein 450er zu groß ist, kann es auch ein 250er sein -> je kleiner die Copter werden, desto schwerer ist es einen sauberen Aufbau hinzubekommen. Kannst du bei 250er noch (wenn es sein muss) die vorkonfektionierten Anschlüsse/Stecker der Komponenten verwenden, solltest du im Nano Format schon alles passgenau auf Länge konfektionieren haben und ggf. unnötige Verbindungen gänzlich weglassen -> für den ersten Aufbau solltest du noch nicht alles selber löten müssen.

es würde also schon sehr viel weiterhelfen, die passende Geometrie in dieser Micro-Größe zu finden, d.h. eine Abstimmung zwischen Rahmen, Motoren und Gewicht...
für diesen Punkt hat mir zum Einstieg diese Seite sehr geholfen.
- Suche dir einen Rahmen aus und finde heraus welche max. Länge der Prop haben darf.
- Suche mit Google Referenz-Aufbauten zum Rahmen im Netz, schau welche Kompenten verwendet wurden und welches AUW (All-Up-Weight/Abfluggewicht) dabei rauskommt ( zB Google: ZMR250 AUW )
- Füll die Werte im Kalkulator aus und beobachte, wie sich Gewicht, Motor-KV und Prop auf Schub und Flugzeit auswirken.

hoffe das hilft..
Grüße
puk
 

elnin0123

Erfahrener Benutzer
#5
ich kann dir zuerst einmal folgendes buch ans herz legen

http://fpv-community.de/showthread....t-jemand-Tipps&p=803497&viewfull=1#post803497

Ich glaube auch das du gerade ein wenig auf dem falschen Dampfer bist. Je nachdem was du zuhause hast sind die Ausgaben am Anfang wirklich enorm. Ich schätze allein für das Werkzeug habe ich bisher 200€-300€ ausgegeben. Dazu kommt dann noch eine "ordentliche" Funke mit der man auch in 1 Jahr noch etwas anfangen kann...200€ . Und dann kam erst der Kopter...

Und wie schon richtig gesagt wurde, hier gilt nicht "klein anfangen". Je kleiner es wird desto mehr gibt es zu beachten, kleine Fehler und ungenauigkeiten machen sich schnell bemerkbar. Ich denke 450er ist eigentlich ein sehr guter Anfang.
 

SGU

Erfahrener Benutzer
#6
Hi,

wie schon von einigen gesagt: Ist vielleicht nicht die beste Idee mit so einer speziellen Größe anzufangen, ein 250er wäre wesentlich unproblematischer und nur unwesentlich größer ... aber wenn es das ist was du machen willst mach es :).

Zu den meisten Punkten kann ich mangels Erfahrung bei Micro Quads wenig sagen. Ein Paar Fragen versuch ich aber zu beantworten:

Kamera: Fatshark 600TVL oder diese hier kann ich aus eigener Erfahrung Empfehlen, sind auch nicht zu groß oder schwer.

Antenne: Für den Anfang reichen sicher die China Antennen.

OSD: muß denke ich nicht unbedingt sein in der Größe...

Funke: Übliche Empfehlung ist die FrSky Taranis. Etwas billiger gehts mit einer Turnigy 9x und passendem Modul. Beide haben einen Modulschacht, womit durch das zukaufen von Modulen, andere Protokolle genutzt werden können.
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#7
Wenn ich noch mal drüber nachdenke, kauf Dir den Trip von Eyefly und nimm die neuen 1306er Motoren von denen:

http://eyefly.info/index.php?route=product/category&path=60_103

http://eyefly.info/index.php?route=product/product&path=92_112&product_id=231

Dann hast Du einen kleinen, leichten modulen Quadcopter in der Größe 200 mm. Nimm noch die neuen Hammer-ESC und als FC entweder deren Flip32 oder wenn Du ein Baro zum Höhehalten dabei haben willst, von woanders eine Flip32+ etc. Passendes OSD zum Flip gibt es auch bei Eyefly.

Wäre ein schöner leichter Copter, der sehr stabil und relativ klein ist und auch ein Mobius tragen kann (allerdings keine Gimbaloption). Falls mehr Spannung und Reichweite sein soll sowie Speed ggf. die 1806er Motoren nehmen. Es gibt viele Optionen.

Und falls doch größer und ggf. mit GoPro (ohne Gimbal), wäre der klappbare QR400 auch nicht schlecht:

http://flyduino.net/QR400-FPV-klappbarer-H-Quad-Set-GFK-PCB-Aluarme
 

Novgorod

Neuer Benutzer
#8
Danke an alle für die Tipps soweit!

Was bringt dir ein schicker nano Quad mit 3" Props, wenn du die beiden mitgelieferten Sätze Props durch hast -> lese hier was von "Sonderanfertigung nur mit Bundle verfügbar".
Nach langem Recherchieren scheinen die besten Propeller für Micros mit 1306-Motoren (2-3S) 4" zu sein - entweder 4045er (gibts bei banggood für wenig Geld) oder diese "Bull-nose" Dinger oder gekürzte 5030er. Jedenfalls tendiere ich stark zu 1306-3100kV Motoren an 3S und 4" Propellern.

für den ersten Aufbau solltest du noch nicht alles selber löten müssen.
Elektrik und Löten ist kein Problem, da bin ich nicht ganz ahnungslos. Auch Controller programmieren sollte machbar sein, es gibt ja mittlerweile gute GUIs und Anleitungen - also am Zusammenbau wird's nicht scheitern, denke ich. Mir ist schon klar, dass Micro-FPV nicht der typische Einsteiger-Quad ist, aber zum einen bin ich ein großer Fan von Miniaturisierung und zum anderen ist so ein kleiner weniger gefährlich und dürfte weniger Reparaturkosten verursachen. Ein größerer (250-300er) "Film"-Quad mit GoPro, GPS usw. kommt vielleicht irgendwann noch dazu, aber ich würde lieber mit einem Micro anfangen, auch um zu sehen was technisch geht...

für diesen Punkt hat mir zum Einstieg diese Seite sehr geholfen.
Danke für den Tipp! Offenbar gibts da aber leider keine 1306-Motoren in der Datenbank...

Ich glaube auch das du gerade ein wenig auf dem falschen Dampfer bist. Je nachdem was du zuhause hast sind die Ausgaben am Anfang wirklich enorm. Ich schätze allein für das Werkzeug habe ich bisher 200€-300€ ausgegeben. Dazu kommt dann noch eine "ordentliche" Funke mit der man auch in 1 Jahr noch etwas anfangen kann...200€ . Und dann kam erst der Kopter...
Das ist mir schon bewusst - eine FPV-Brille kostet ja noch mehr... Und was meinst du mit Werkzeug? Abgesehen vom Elektro-Kram (Löten, Messen & co.) braucht man doch kein Spezialwerkzeug, oder? Jedenfalls wenn man sich den Rahmen nicht selber fräsen will...

@brandtaucher: Der Trip schaut nicht schlecht aus, vielleicht sogar noch etwas zu groß (eher auf 1806 mit 5" Propellern ausgelegt, oder?). In die engere Auswahl kommt bei mir auch der Morphite (mit Versand und Steuern etwas happig, aber noch zu verkraften), ist aber wegen Voll-Carbon doppelt so schwer...
 

brandtaucher

Erfahrener Benutzer
#9
Propeller kann man nicht "erlesen", dass muss man messen und das Ergebnis hängt sehr vom finalen Coptergergewicht ab. Es gibt nicht den Propeller zum Motor.
 

puk

Erfahrener Benutzer
#10
Danke für den Tipp! Offenbar gibts da aber leider keine 1306-Motoren in der Datenbank...
wenn du keinen ecalc-bezahl-Account hast, bekommst du nicht die volle Datenbank an Bauteilen. Ich kann die 1306 zB bei T-motor auswählen, wenn ich eingelogt bin. Die Motorenauswahl generiert sich "per Zufall" pro aktiver Browser-Session. Wenn du ein paar mal probierst (Browser öffnen/schließen oder "neue Session") dann solltest du auch mal 1306 dabei haben

(oder es wird dir wie mir zu blöd und du zahlst den Leuten ein paar Euro für ihre Mühen ;-)
 
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Novgorod

Neuer Benutzer
#11
Kurze Rückmeldung nach langer Zeit (Urlaub, Warten auf China-Teile, Zeitmangel): Es ist letztendlich ein Armattan Morphite 180 geworden. Für die ersten Versuche ist eine lebenslange Garantie aufs Frame Gold wert :D...

Die Ausstattung ist ziemlich standard für einen Morphite: Dys 1306/3100kv Motoren, 4045er Propeller, KISS 12A ESCs, Naze32 Acro, D4R-II Receiver, Micro-MinimOSD und ein billiges FPV-Set. Jetzt heißt es tunen und üben :V...

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