Hab mir bei ebay eine 3040Z mit wassergekühlter 800W Spindel gekauft.
Hier mein Bericht:
Lieferung war flott aus DE Lager. Leichte Transportschäden an der Energiekette und ein etwas verbogener Aluwinkel, ließen mich Böses ahnen.
Dabei lag eine nicht installierbare Version von Mach3 und eine Bedienungsanleitung auf CD, sowie eine Box mit ein paar Fräsern und Sticheln. Etwas Werkzeug, 2 Spannfutter 3,15 und 6mm. Eine "old waterpump" (Beschreibungstext) und eine blaue Steuerbox und ein 1,5kW VFD.
Es mussten nur noch die Schrittmotoren angeschraubt werden. Sonst war das Teil komplett montiert.
Die Montage war fix erledigt. Estlcam und Arduino angeschlossen und null Funktion.
Nach diversen Fummeleien hab ich dann das Problem gefunden. Die Schrittimpulslänge musste auf 8uS erhöht werden. 1600 Schritte/1mm und 3000mm Maximalvorschub und das Teil schnurrte los.
Die Spindel ist fast unhörbar. Dafür lärmt der Lüfter vom VFD und der Lüfter in der Schrittmotorsteuerung macht richtig Krawall. Die Wasserpumpe toppte aber Alles. Ein Wahnsinnsgeräusch, dafür förderte sie kein Wasser.
Also erst einmal die Pumpe zerlegt und diverse Späne von der Produktion rausgefummelt. Nun kam Wasser, aber der Lärm blieb.
Nachdem sich alles drehte und bewegte schaute ich mir die Fräse mal genauer an. Das Portal hatte in Y-Richtung gewaltiges Spiel. Es kippte 2-3mm wenn man es leicht mit der Hand bewegte. Spiel in den Linearführungen. Das ließ sich durch Einstellen der Lager restlos beseitigen. Die Linearführungen sind übrigens komplett unterstützt.
Nun aber losgefräst. Der Elchtest passt zur Weihnachtszeit und es entstand in kürzester Zeit ein ganzes Elchrudel aus Sperrholz. Allerdings war in der Opferplatte nur ein halber Elch zu sehen.
Nachgemessen und 2/10 mm Abweichung in der Z-Achse festgestellt.
Also hab ich eine Siebdruckplatte draufgeschraubt und den ganzen Arbeitsbereich plangefräst.
Aber so richtig begeistert hat mich das nicht. Für manche Sachen braucht man die Nuten.
Also hab ich die Platte wieder abgemacht und mir die Nutenplatten mal genau angeschaut. Genaues Nachmessen ergab dann sogar 8/10 Abweichungen. Ich hab dann mit einem Fräser die Platte abgetastet und mir die Abweichungen auf der Platte notiert. Nun die Platte gelöst und solange Unterlagen dazwischen gelegt, bis ich maximal 5/100mm Abweichung erreicht habe. Ich denke, das ist ein sehr guter Wert. Das ging leichter als gedacht. Die letzten Feinheiten habe ich mit der Schutzfolie vom doppelseitigen Klebeband ausgeglichen.
Aus einem Flachsyphon habe ich dann noch eine Absaugvorrichtung gebaut. Das Teil ist genial und lässt sich einfach abklippsen. Gesaugt wird mit einem Kärchersauger. Dieser hat den Vorteil, dass die Abluft über den Blasanschluss geht. Schlauch dran und per Muffe ins Abwasserrohr gepustet. Sollte wirklich Feinstaub raus kommen, ist er gleich entsorgt. Die Fräse steht zudem in der Besenkammer, die durch den Sauger immer schönen Unterdruck hat. Da kann kein Dreck rauskommen. Die Türe zieht sich beim Einschalten des Saugers von selbst zu.
Das erste richtige Projekt waren dann Motorhalter aus 2mm Carbon. Klebeband auf die justierte Aluplatte und aus einem großen Stück gleich 12 Halter in einem Gang gefräst. Als Opferplatte hatte ich nur das Klebeband. Es war komplett unbeschädigt und das Carbon war voll geschnitten.
Nicht ein Staubkrümel zu sehen. Die Absaugung ist super. Auch der Taschentuchtest blieb ohne Ergebnis.
Grundsätzlich ist die Chinafräse recht robust. Die Linearführungen und die Kugelspindeln machen einen guten Eindruck. Die Verarbeitung ist von der Mechanik her recht gut, im Detail aber lausig. Die Kabel zur Spindel sind nicht geschirmt. Keine Erdung vorhanden. Beschreibungen mangelhaft. BDA für das VFD fehlt völlig. Die Verkabelung war schon angeschlossen, aber ohne jede Zugentlastung. Die Schrittmotorsteuerung ist innen sehr aufgeräumt. Erdung auch hier Fehlanzeige. Die Lüfter sind allesamt Schrott. Stecker sind schlecht montiert.
Das Gerät dürfte so niemals in den Verkehr gebracht werden. CE Kennzeichen fehlt. Die Spindel macht einen guten Eindruck. Kein messbares Spiel, weder radial noch axial.
Die ausgefrästen Teile sind extrem maßhaltig. Abweichung unter 1/100. Mehr gibt mein Messwerkzeug nicht her.
Fazit:
Unterschätzt hatte ich den Aufwand bezüglich der Absaugung. Die ersten Elche haben eine Riesensauerei gemacht.
Überrascht hat mich die solide mechanische Konstruktion und die Präzision.
Sehr erstaunt war ich, dass ich mit Null Vorkenntnissen recht schnell zu passablen Ergebnissen gekommen bin.
Gezeichnet hab ich mit Sketchup. Estlcam und die Anleitungen auf der Webseite sind super.
Ohne solide Kenntnisse der Elektrotechnik, sollte man das Teil nicht in Betrieb nehmen. Im Auslieferungszustand ist das lebensgefährlich. Mit etwas Verstand und handwerklichem Geschick, kann man aus der Chinafräse etwas Brauchbares machen.
Plan:
Ich werde auf die Nutenplatte noch Alustreifen aufkleben und dann das Teil plan fräsen. Lüfter und Pumpe werden getauscht. Dem Chinamann werde ich wegen der Mängel noch ein paar Dollar aus der Tasche ziehen.
Ich hoffe, dass die Einrichtung nun erledigt ist. Nun werde ich mich mal mit der Fräserei befassen. Da bin ich noch voll blöd.
Hier mein Bericht:
Lieferung war flott aus DE Lager. Leichte Transportschäden an der Energiekette und ein etwas verbogener Aluwinkel, ließen mich Böses ahnen.
Dabei lag eine nicht installierbare Version von Mach3 und eine Bedienungsanleitung auf CD, sowie eine Box mit ein paar Fräsern und Sticheln. Etwas Werkzeug, 2 Spannfutter 3,15 und 6mm. Eine "old waterpump" (Beschreibungstext) und eine blaue Steuerbox und ein 1,5kW VFD.
Es mussten nur noch die Schrittmotoren angeschraubt werden. Sonst war das Teil komplett montiert.
Die Montage war fix erledigt. Estlcam und Arduino angeschlossen und null Funktion.
Nach diversen Fummeleien hab ich dann das Problem gefunden. Die Schrittimpulslänge musste auf 8uS erhöht werden. 1600 Schritte/1mm und 3000mm Maximalvorschub und das Teil schnurrte los.
Die Spindel ist fast unhörbar. Dafür lärmt der Lüfter vom VFD und der Lüfter in der Schrittmotorsteuerung macht richtig Krawall. Die Wasserpumpe toppte aber Alles. Ein Wahnsinnsgeräusch, dafür förderte sie kein Wasser.
Also erst einmal die Pumpe zerlegt und diverse Späne von der Produktion rausgefummelt. Nun kam Wasser, aber der Lärm blieb.
Nachdem sich alles drehte und bewegte schaute ich mir die Fräse mal genauer an. Das Portal hatte in Y-Richtung gewaltiges Spiel. Es kippte 2-3mm wenn man es leicht mit der Hand bewegte. Spiel in den Linearführungen. Das ließ sich durch Einstellen der Lager restlos beseitigen. Die Linearführungen sind übrigens komplett unterstützt.
Nun aber losgefräst. Der Elchtest passt zur Weihnachtszeit und es entstand in kürzester Zeit ein ganzes Elchrudel aus Sperrholz. Allerdings war in der Opferplatte nur ein halber Elch zu sehen.
Nachgemessen und 2/10 mm Abweichung in der Z-Achse festgestellt.
Also hab ich eine Siebdruckplatte draufgeschraubt und den ganzen Arbeitsbereich plangefräst.
Aber so richtig begeistert hat mich das nicht. Für manche Sachen braucht man die Nuten.
Also hab ich die Platte wieder abgemacht und mir die Nutenplatten mal genau angeschaut. Genaues Nachmessen ergab dann sogar 8/10 Abweichungen. Ich hab dann mit einem Fräser die Platte abgetastet und mir die Abweichungen auf der Platte notiert. Nun die Platte gelöst und solange Unterlagen dazwischen gelegt, bis ich maximal 5/100mm Abweichung erreicht habe. Ich denke, das ist ein sehr guter Wert. Das ging leichter als gedacht. Die letzten Feinheiten habe ich mit der Schutzfolie vom doppelseitigen Klebeband ausgeglichen.
Aus einem Flachsyphon habe ich dann noch eine Absaugvorrichtung gebaut. Das Teil ist genial und lässt sich einfach abklippsen. Gesaugt wird mit einem Kärchersauger. Dieser hat den Vorteil, dass die Abluft über den Blasanschluss geht. Schlauch dran und per Muffe ins Abwasserrohr gepustet. Sollte wirklich Feinstaub raus kommen, ist er gleich entsorgt. Die Fräse steht zudem in der Besenkammer, die durch den Sauger immer schönen Unterdruck hat. Da kann kein Dreck rauskommen. Die Türe zieht sich beim Einschalten des Saugers von selbst zu.
Das erste richtige Projekt waren dann Motorhalter aus 2mm Carbon. Klebeband auf die justierte Aluplatte und aus einem großen Stück gleich 12 Halter in einem Gang gefräst. Als Opferplatte hatte ich nur das Klebeband. Es war komplett unbeschädigt und das Carbon war voll geschnitten.
Nicht ein Staubkrümel zu sehen. Die Absaugung ist super. Auch der Taschentuchtest blieb ohne Ergebnis.
Grundsätzlich ist die Chinafräse recht robust. Die Linearführungen und die Kugelspindeln machen einen guten Eindruck. Die Verarbeitung ist von der Mechanik her recht gut, im Detail aber lausig. Die Kabel zur Spindel sind nicht geschirmt. Keine Erdung vorhanden. Beschreibungen mangelhaft. BDA für das VFD fehlt völlig. Die Verkabelung war schon angeschlossen, aber ohne jede Zugentlastung. Die Schrittmotorsteuerung ist innen sehr aufgeräumt. Erdung auch hier Fehlanzeige. Die Lüfter sind allesamt Schrott. Stecker sind schlecht montiert.
Das Gerät dürfte so niemals in den Verkehr gebracht werden. CE Kennzeichen fehlt. Die Spindel macht einen guten Eindruck. Kein messbares Spiel, weder radial noch axial.
Die ausgefrästen Teile sind extrem maßhaltig. Abweichung unter 1/100. Mehr gibt mein Messwerkzeug nicht her.
Fazit:
Unterschätzt hatte ich den Aufwand bezüglich der Absaugung. Die ersten Elche haben eine Riesensauerei gemacht.
Überrascht hat mich die solide mechanische Konstruktion und die Präzision.
Sehr erstaunt war ich, dass ich mit Null Vorkenntnissen recht schnell zu passablen Ergebnissen gekommen bin.
Gezeichnet hab ich mit Sketchup. Estlcam und die Anleitungen auf der Webseite sind super.
Ohne solide Kenntnisse der Elektrotechnik, sollte man das Teil nicht in Betrieb nehmen. Im Auslieferungszustand ist das lebensgefährlich. Mit etwas Verstand und handwerklichem Geschick, kann man aus der Chinafräse etwas Brauchbares machen.
Plan:
Ich werde auf die Nutenplatte noch Alustreifen aufkleben und dann das Teil plan fräsen. Lüfter und Pumpe werden getauscht. Dem Chinamann werde ich wegen der Mängel noch ein paar Dollar aus der Tasche ziehen.
Ich hoffe, dass die Einrichtung nun erledigt ist. Nun werde ich mich mal mit der Fräserei befassen. Da bin ich noch voll blöd.