Hallo Mike,
genau so sehe ich das bisher auch: beides zusammen ist viel zu aufwändig und teuer. Abgesehen davon habe ich an der Schaukel auch immer noch Zweifel am tieferen Sinn einer Hohlwelle. Erfahrungsgemäß funktioniert eine ordentliche Schlaufe genauso gut und das einzig wirklich störrische Kabel ist in der Regel der Video-Ausgang der Kamera und der befindet sich fast grundsätzlich auf der linken Seite, wo der Pitchmotor ist.
Eine Yaw-Hohlwelle ist geplant, jedoch an anderer Stelle. Durch den Yaw-Motor geht konsequenterweise natürlich nichts, das muss man so hinnehmen. Ist aber zumindest in unserem Plan unnötig, da der Motor nur die Winkelfehler auf Yaw ausgleichen soll. Das lass mal im argen Fall +/- 15° sein, dafür braucht man weder Hohlwelle noch Schleifring.
Ein frei steuerbares Yaw ist in der Tamara-Serie im Landegestell vorgesehen. Beide Landegestelle verfügen seit Anfang an über eine Aufnahme für starke Servos. Hier ist in der Mitte auch mehr als Platz genug für eine Hohlwelle oder einen ordentlich dimensionierten Schleifring. Lagerdurchmeser bis über 40mm sind kein Problem.
Der Grund für diese Lösung ist, dass man Video-Sender, Gimbal-Empfänger und anderes Geraffel problemlos am Landegestell montieren kann und nur noch die Spannung von oben runterführen muss. Theoretisch könnte man sogar einen kleinen Video-Akku am LG anbringen und wäre so völlig autonom.
Den Vorteil sehe ich darin, dass beide Landegestelle extrem stabil sind und aufgrund der Bauform den perfekten Schutz für teures Kamera-Equipment bieten. Sei es bei ungemütlichen Landungen oder aber bei Kollision mit Hindernissen. Ich habe letztes Jahr schon einen Flat Octo (4,5kg) mit dem großen Landegestell auf dem Foto aus ca. 4m Höhe schräg in den Boden geschossen. Rahmen und Landegestell blieben nahezu unversehrt und einer Kamera wäre in diesem Fall vermutlich nichts passiert. Ich versuche, meine Konstruktionen immer auch dahingehend zu optimieren, dass sie fehlerverzeihend sind. Das ist in meinen Augen auch Anwenderfreundlichkeit.